Endstand - The Time Is Now

Seit 1996 ackern sich ENDSTAND durch die Hardcore-Szene. „The Time Is Now“ präsentiert die Finnen zum dritten Mal über die Albumdistanz und zudem über jeden Zweifel erhaben. Das Energielevel stimmt, man versumpft nicht im Midtempo und hat in Shouter Janne einen Sänger in seinen Reihen, der ein derbes Ding am Helm hat. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, wie der Typ so famos hysterisch kreischbrüllen kann.
Seine Bandkollegen machen es ihm allerdings auch sehr einfach, eine derart starke Performance abzuliefern. Mit spannendem Songwriting immer leicht abseits der ausgelatschten Hardcore-Pfade liefern die Jungs gekonnte Vorlagen für ihren Vorturner. Speziell im Gitarrenbereich ist einiges gebacken. Standard-Riffgeschrubbe haben die beiden Klampfer Mika und Juho überwiegend nicht nötig. Stattdessen gehen sie inspiriert und angenehm rockig zur Sache und schrecken auch vor dem einen oder anderen noisigen Ausbruch nicht zurück.
Tracks wie ‚Whatever It Takes‘, der punkige Vollgas-Apparat ‚King Of Drama‘, das zwischen Rasanz und unprätentiösem Groove pendelnde ‚Right From The Start‘ (coole Gitarrenharmonien gegen Ende) und die von Schema-F-Hardcore weit entfernten ‚To Feel Alive‘ und ‚These Scars Won’t Heal‘ machen Dampf ohne Ende und schreien förmlich danach, von ’ner Bühne aus ins Publikum gefeuert zu werden. In der Live-Situation dürften die Nummern eine absolut sichere Bank sein. Aber auch für den Sprung vom heimischen Wohnzimmertisch ist das „The Time Is Now“-Material bestens geeignet, weshalb sich Fans des Vorgängers „Never Fall Into Silence“ hier ohne zu zögern bedienen können. Und wer ENDSTAND bisher nicht kannte: Die im Infosheet erwähnten BANE und vor allem GIVE UP THE GHOST (ex-AMERICAN NIGHTMARE) kommen dem Quintett schon sehr nah.

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