
Junge, deutsche Bands widmen sich immer öfter dem allseits trendigen Metalcore-Genre, wobei die Protagonisten auf dieser Split-CD schon ein bisschen die ganz harte Marschrichtung dieser Spielart bevorzugen und nicht selten dabei auch in Death-Metal-Gefilde abdriften (vor allem gesangstechnisch), weswegen die Bands selbst ihre Musik auch eher als Deathcore bezeichnen.
Welcher Core es nun denn auch sein soll, auf dieser dreiviertelstündigen Rille geht’s jedenfalls ordentlich zur Sache und losgetreten wird der derbe Spaß von der Bielefelder Formation FAR FROM HORIZON, die von Anfang an mächtig aufs Gaspedal treten, aber auch immer an den richtigen Stellen ihr Tempo variieren. Überhaupt setzt die Band ungewohnter maßen auf sehr viel Abwechslung und technisches Geschick, da werden die Instrumente nicht einfach nur beherrscht, sondern verdammt virtuos eingesetzt (das „virtuos“ bitte im Genrekontext sehen, die neuen RUSH sind FAR FROM HORIZON dann auch wieder nicht…). Bei „Ophelia“ überrascht man dann auch noch mit weiblichen Backgroundvocals. Kurzum: FAR FROM HORIZON machen eine gute Figur auf ihrem zweiten Output, auch wenn manches noch ein bisschen wirr und unstrukturiert wirkt.
Etwas eingängiger, aber dennoch nicht minder heavy gehen dann die Aschaffenburger CULT OF GAIA ans Werk, deren großer Überraschungsmoment darin besteht, dass die Truppe auf Deutsch kreischt und röchelt (mit der Einschränkung, dass man schon etwas genauer lauschen muss, um etwas verstehen zu können). Die Gaia-Jünger sind im Gegensatz zu FFH nicht so verspielt und chaotisch unterwegs, ihre Gitarrenarbeit orientiert sich bisweilen an schwedischem Melo-Death, doch spätestens die massiven Breakdowns lassen wissen, um welches Genre es sich hier handelt. Für CULT OF GAIA ist es die erste Veröffentlichung und nicht nur die Tatsache, dass man in der Muttersprache rumröhrt, macht neugierig auf mehr.
Zwei deutsche Nachwuchshoffnungen – zwei Mal sehr gute Eindrücke. Als ganz knappen Gewinner würde ich CULT OF GAIA nennen. Auf jeden Fall eine empfehlenswerte (und gut produzierte) Eigenproduktion.































Kommentare
Sag Deine Meinung!