Faun - Hex

Review

Die Münchener Pagan-Folk-Band FAUN veröffentlicht mit „Hex“ ihr elftes Studioalbum. Es folgt auf „Pagan“ von 2022 und umfasst zwölf Tracks mit vielfältigen akustischen, mystischen Instrumenten. Musik dieser Art ist stets eine Gratwanderung – Mittelalter-Metalheads schätzen sie, doch sie kann schnell in eintöniges Gedudel abgleiten. Wo positioniert sich die Gruppe um Gründungsmitglied Oliver „SaTyr“ Pade?

FAUN – zwischen akustischen ELUVEITIE und HEILUNG-light

Die Songs von „Hex“ sind überwiegend getragene Pagan-Folk-Stücke, die ruhig voranschreiten. Man fühlt sich in den Soundtrack einer nordischen Serie wie „Vikings“ versetzt und meint, das Lagerfeuer knistern zu hören. Die Atmosphäre ist dicht und mystisch – insofern haben FAUN ihr Ziel erreicht.

Die Musik erinnert an die beiden „Evocation“-Alben von ELUVEITIE. Deren Problem war jedoch ebenfalls, die Spannung nicht über die gesamte Laufzeit zu halten. HEILUNG wiederum agieren mit deutlich mehr Pomp und Wucht und fesseln ihr Publikum dadurch länger.

Das bedeutet nicht, dass „Hex“ gänzlich blass wirkt, doch nur wenige Stücke bleiben im Gedächtnis. Hervorzuheben ist „Zauberin“, das mit seinem poetischen deutschen Text leicht zugänglich ist und bei dem der Leadgesang stimmig zur Musik passt. Insgesamt entsteht der Eindruck von Easy Listening für Pagan-Fans.

„Hex“ läuft nebenher vorbei

Im Vergleich zu anderen Bands des Genres bietet „Hex“ wenig Neues. Die Texte sind gelungen, die Musik unaufgeregt und professionell. Dennoch bleibt das Gefühl, dass mehr möglich gewesen wäre. Das Album eignet sich gut als Hintergrund für eine Rollenspielrunde – atmosphärisch, ohne aufzuwühlen.

03.09.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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