Filmkritik - Ghostbusters: Legacy

Review

Fans der zwei „Ghostbusters“-Filme aus den 80ern bekommen erst mal einen Schreck, wenn es heißt, dass die Idee über einen neuen Film herumspukt. Was wird es sein: Prequel, Remake, Sequel oder Reboot? Heutzutage ist alles möglich. Gruselig.

Doch dann blitzt hier und da Interessantes auf. Von einer Rückkehr des früheren Casts ist die Rede. Weil Harold Ramis, einer der vier originalen Ghostbusters, im Jahr 2014 verstarb, ist das nur bedingt realistisch. Um es vorwegzunehmen: „Ghostbusters: Legacy“ ist eine liebevolle Hommage an Ramis und Egon Spengler – auch wenn es eine ganze Weile nicht so aussieht.

„Ghostbusters: Legacy“: Eine Familiengeschichte

Die Voraussetzungen sind gut. Mit Jason Reitman nimmt der Sohn von Ivan Reitman auf dem Regiestuhl platz. Letztgenannter drehte den ersten Film, der 1984 in die Kinos kam. Eine Familiensache. Beim letzten Versuch, dem Franchise etwas Zeitgeist einzuhauchen, war das nicht so: An „Ghostbusters“ (2016) war Ivan Reitman lediglich als Produzent beteiligt. Die Meinungen zum Ergebnis fallen mitunter sehr bescheiden aus. Ob das beim neuen Film anders sein wird, bleibt abzuwarten. Ich prognostiziere aber etliche hüpfende Fan-Herzen und Pipi in den Augen.

Bevor „Ghostbusters: Legacy“ in der Pressevorstellung startete, richtete Jason Reitman per Videobotschaft ein paar Worte an den Saal. Die Sache mit der Familie sprach er direkt an und er berichtete auch, dass sein Vater am Set sehr präsent war. Von jeder Menge Eastereggs war die Rede. Allein seine Mimik und Intonation in dem kurzen Video versprühten eine ansteckende Begeisterung, die nicht zu viel versprach.

„Ghostbusters: Legacy“ begeistert

Das Ergebnis wirkt im positiven Sinne wie ein Fan-Film. Natürlich ist „Ghostbusters: Legacy“ eine Big-Budget-Produktion, aber der Blockbuster atmet den Geist der beiden Filme aus den 80er-Jahren – vor allem den des Originals. Das deckt sich gut mit der Videobotschaft von Reitman.

Tatsächlich geht es noch einige Schritte weiter. Nicht nur die Atmosphäre und der Cast sorgen für ein gelungenes Retro-Feeling, auch die Story an sich orientiert sich stark an damals. Teilweise wirkt „Ghostbusters: Legacy“ sogar wie ein Remake in einer Kleinstadt, obwohl es inhaltlich eine klare Fortsetzung ist – irgendwie magisch.

Manchen wird das aber aufstoßen. Sie werden den Mangel an eigenen Ideen beklagen und wohl etwas Mimimi über die kleinen Marshmallows schütten. Andere, und ich hoffe sehr auf die Mehrheit, werden die Rückkehr von Gozer hingegen feiern und die bekannte Thematik rund um den Torwächter und Schlüsselmeister mit offenen Türen empfangen.

Brücke ins Jahr 1984

Es soll nicht zu viel verraten werden, aber es gibt eine besonders rührende Szene im Finale. Und mindestens einen sehr lustigen Cameo-Auftritt. Insgesamt ist die Rückholaktion der alten Held*innen gelungen, weil sie ihre Figuren 37 Jahre später authentisch mimen. Sie fällt auch nicht zu lang aus, denn „Ghostbusters: Legacy“ soll kein Altherrenspiel sein. Dass der Cast überwiegend aus Schauspieler*innen im Kindes- und Jugendalter besteht, die den Bärenanteil der Spielzeit einnehmen, stört nicht. Im Gegenteil, sie liefern allesamt eindrucksvoll ab.

Ich bin die inhaltliche und emotionale Brücke zum ersten Film jauchzend gegangen. Weil sie für das Hauptanliegen von „Ghostbusters: Legacy“ so wichtig ist: Die Ehrung von Harold Ramis, der zusammen mit Dan Aykroyd das Drehbuch zum Originalfilm schrieb, und seiner Figur Dr. Egon Spengler.

10.11.2021

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