Miracle Of Sound
"Im Studio mache ich alles selbst."

Interview

Gavin Dunne, besser bekannt als MIRACLE OF SOUND, ist ein erfolgreicher YouTube-Musiker, der seit über zehn Jahren Songs produziert, die von Filmen und Videospielen inspiriert sind. Nun veröffentlicht er einige seiner beliebtesten Nummern via Napalm Records auf „Materia (Best Of 2011 – 2024)“ erstmals physisch. Wir sprachen darüber mit dem irischen Multitalent.

Hallo, wie geht’s dir?

Mir geht’s gut, danke! Es ist gerade alles ein bisschen chaotisch, aber auf eine gute Art. Es passiert gerade viel!

Du wirst bald elf deiner Songs physisch über Napalm Records veröffentlichen. Warum jetzt?

Es ist etwas, das ich schon lange machen wollte und mein Publikum fragt schon seit Jahren danach. Ich wollte warten, bis ich einen Partner gefunden habe, der mir hilft, die hohe Qualität in Bezug auf Artwork, Bonusmaterial, Promotion und das physische Produkt sicherzustellen. Als Napalm Records mich angesprochen hat, dachte ich, dass es die perfekte Gelegenheit wäre, da sie einen guten Ruf haben.

Sie sind großartig, und natürlich ist das Artwork von Peter Sallai für das Album einfach fantastisch. Ich hätte mir kein schöneres Cover wünschen können, ich liebe es und finde, dass es den Geist meiner Arbeit wirklich einfängt.

Miracle Of Sound - Materia

Wie hast du die Songs ausgewählt, die auf der CD zu hören sind?

Es war sehr schwierig. Es gibt über 200 Songs in meinem Portfolio, also wären bei jeder Auswahl ein paar meiner Favoriten nicht dabei. Ich habe mich letztlich für die offensichtlichen Fan-Favoriten entschieden, mit ein paar meiner eigenen besonderen Favoriten als Ergänzung, wie „Sirona“ und „Between Heaven And Hell“.

Was hat dich inspiriert, Musik zu machen, die von Videospielen und Filmen beeinflusst ist, als du den MIRACLE OF SOUND YouTube-Kanal gegründet hast?

Ich war traurig, nachdem meine vorherige Band auseinandergegangen ist und habe ein paar sehr alberne Videospiel-Meme-Songs gemacht, um mich selbst aufzumuntern. Sie fanden ein Publikum und nach ein paar weiteren habe ich gemerkt, dass es eine konstante Fangemeinde für diese Art von Musik gibt. Heute klingen die Songs ganz anders – keine Meme-Songs mehr, haha. Meine Regel für das Schreiben von Videospiel-Songs ist, dass auch ein Hörer, der noch nie ein Spiel gespielt hat, den Song genießen und die zentralen emotionalen Themen darin verstehen kann.

Wie entscheidest du, welches Genre ein bestimmter Song haben muss? Passt ein Wikingerspiel wie zum Beispiel „Assassin’s Creed: Valhalla“ nicht zu einer Synth-Rock-Hymne wie „Take It Back“?

Gute Frage – es ist oft so, dass ich eine Atmosphäre oder Stimmung erschaffen möchte und dann entscheide, welche Instrumente, Produktion und welcher Kompositionsstil mir helfen, dieses Gefühl zu erzeugen. Ich lasse mich auch sehr von visuellen Eindrücken inspirieren; Oft versuche ich bei den Videospiel-Songs, das Gefühl, eine wunderschöne Landschaft oder Aussicht zu sehen, in Musik umzusetzen.

Machst du alles alleine? Welche Instrumente verwendest du und welche Teile sind programmiert?

Ja, im Studio mache ich alles selbst. Es gibt ein paar Ausnahmen, wie Liz Lister, die manchmal die Streicherarrangements übernimmt, oder wenn die Songs tolle Sängerinnen wie Karliene, Sharm und zuletzt die wunderbare Elizabeth von „The Charismatic Voice“ als Featuregäste haben.

Ich kann Gitarre, Bass, Bouzouki und ein bisschen Klavier spielen, was bei den Keyboard-Parts hilft. Abgesehen von etwas natürlichem Schlagzeug ist der Rest meistens mit VSTs, Synths und so gemacht, also virtuellen Instrumenten, die man auf einem Keyboard spielen kann.

Ich benutze gerne viele Layer in meinen Songs, um einen größeren, cineastischen Sound zu erzeugen. In meiner Musik gibt es nicht viel Subtilität! „Valhalla Calling“ alleine hat etwa 30 Gesangsschichten.

Können wir in Zukunft mit weiteren Kompilationsalben rechnen, oder arbeitest du an exklusiven neuen Songs?

Wir werden sehen, wie das erste Album läuft. Es gibt viele weitere Songs im MIRACLE-OF-SOUND-Katalog, ein „Best Of Part 2“ könnte eine Möglichkeit sein, wenn die Nachfrage da ist.

Ich arbeite auch an einem Herzensprojekt für 2025, einem Album mit atmosphärischem, dunklem Celtic Folk Metal. Es ist teilweise inspiriert von WARDRUNA, HEILUNG und meinem eigenen Song „Valhalla Calling“, aber statt eines nordischen bzw. Wikinger-inspirierten Sounds ist es sehr stark von keltischer und irischer Musik und Geschichte beeinflusst. Ich bin wirklich gespannt auf dieses Projekt!

Du gehst bald auf Tour: Was können wir von der Setlist erwarten und wie arrangierst du die Songs für die Live-Performance?

Die Setlist wird sehr fanfreundlich sein – alle beliebtesten Songs. Es ist eine fünfköpfige Band mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboards. Wir machen 4-stimmige Gesangsharmonien live. Das reicht bei manchen Songs aus, aber bei bestimmten Dingen (wie dem Chor in „Ode To Fury“ oder einigen Hintergrundelementen in „Wake The White Wolf“) kommt ein Backingtrack zum Einsatz, weil es einfach nicht genug Musiker gibt, um alles zu spielen.

Ich freue mich besonders darauf, „Valhalla Calling“ mit den Fans zu singen. Ich hatte in den letzten zwei Jahren emotional eine schwierige Zeit mit diesem Song und ich denke, dass mir das Live spielen helfen wird, ihn wieder zu lieben und zu genießen.

Danke für deine Zeit, und zum Schluss gehören die letzten Worte dir!

Danke an alle, die meiner Musik so lange treu geblieben sind. Ich hoffe, euch gefällt das Album. Ich freue mich darauf, viele von euch deutschen Fans nächstes Jahr auf Tour zu sehen!

Quelle: Interview mit Gavin Dunne
23.11.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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