Grind-O-Matic - Flower Power

„Traveling in a fried-out combie – On a hippie trail, head full of zombie…“ singen MEN AT WORK, wobei Helge Schneider ganz klar kontra gibt: „Marihuana ist nicht gutta!“
Also – wie isses nu‘ mit Flower Power und Grind-O-Matic? Tu ma lieber die Möhrchen?

Blick aufs Cover:
Oooch, da gibt’s so schöne Blümchen und liebe Alraunenmännchen, die Harry Potter damals anno vorgestern die Hucke vollgebrüllt haben. Wie liiiiieb! Fragt sich nur, wieso der Köter dem Männlein in die Birne fickt.
Achja, unter jedem Songtext steht eine kurze botanische Abhandlung über eben Mandragora, Eisenhut, Stechapfel und Konsorten. Na, klingelt’s?
Nein, es geht nicht nach San Francisco mit Blumen in den Haaren – zumindest der Bandname gibt schon an, wo die Reise hingeht.

Die Franzosen ballern in etwas pappigen Sound gekleideten Herbal-Grindcore ohne Rücksicht auf Verluste, sind dabei in ihren besten Momenten so ein bisschen cool wie GROINCHURN, aber eher weniger nachhaltig als NAPALM DEATH, BRUTAL TRUTH oder NASUM und garnieren zu viele Stücke mit zuviel Samples respektive Einspielern.
Dabei fiedelt und gniedelt man sich zwischenzeitlich einen ab, dass man meint, der Dreier wolle bei den Hochgeschwindigkeitspassagen ORIGIN nacheifern. Erfreulicherweise latscht man aber immer wieder aufs Bremspedal und kann vor allem bei den langsameren Teilen Riff-seitig streckenweise überzeugen. Alles in allem bekommen die Baller-Botaniker so zwanzig Songs in rund vierzig Minuten unter.
Großartig Spaß macht die Scheibe nicht, dazu ist das Geschrote zu gesichtslos und die groovigen Sachen einfach nicht konkurrenzfähig zu vorgenannten Formationen.

Wer sich für Heil-/giftpflanzen und Geballer interessiert, sollte sich selbst lieber so was wie das „Handbuch der Arzneipflanzen – Ein illustrierter Leitfaden“ ’ne halbe Stunde lang auf die Ömme hauen…