Harpyie - Blutbann

Review

Als härtere Variante von SUBWAY TO SALLY präsentierten HARPYIE anno 2019 das Werk „Aurora“ und bewegen sich zwischen Gothic, Mittelalter und Folk Metal. Das Cover-Album „Minnewar“ wurde im Sommer 2021 auf den Markt geworfen und circa sechs Monate später ist es Zeit für „Blutbann“, dem quasi-Nachfolger von „Aurora“.

„Blutbann“ wird als blutig, düster und aggressiv angekündigt

HARPYIE kündigen ihr neues Werk als blutig, düster und aggressiv an. Die Band möchte rotziger und rauer daherkommen und hat die Instrumentierung neu justiert. Anstelle einer Geige ist nun eine Drehleier fester Bestandteil der Band. Bei der Anpassung der Instrumentierung wird klar, dass der auf „Aurora“ eingeschlagene Weg als härtere Version von SUBWAY TO SALLY verlassen wird.

Der Opener „Blutadler“ bewegt sich in Richtung Neue Deutsche Härte und hat mit dem bekannten Sound auf „Aurora“ nichts zu tun. E-Piano und Schreigesang sorgen dafür, dass der Mix aus Dark Metal, NDH und Gothic wenig harmoniert. „Angst Im Wald“ knüpft an den Opener an, „Liebe Auf Den Ersten Biss“ verzichtet auf Schreigesang und liefert durchschnittliche Gothic-Töne.

Im Gothic-Style geht es weiter: „Die Geister Die Ich Rief“ und  „Dunkelschwarz“ holen den Schreigesang zurück, welcher die durchschnittlichen Tracks verschlechtbessert. Unterstützung von ASP haben sich HARPYIE für den „Nachtfalter“ geholt. Erstmals knüpfen HARPYIE ansatzweise an „Aurora“ an, jedoch wird der Folk-Anteil gegen Piano-Klänge getauscht.

„Verräterisches Herz“ entpuppt sich mit allerlei elektronischen Spielereien und eingestreuten Härtegeraden als weiteres Downlight. „Fang Mich Ein“, das Interlude „Wir Sind Die Nacht“ und „Vampir“ sind solide Kost. Einen hohen Peinlichkeitsfaktor im Refrain mit leichtem RAMMSTEIN-Einschlag gibt es bei „Okkult“ zu erleben, das balladeske „Ich Glaub Dir Nicht“ beendet die Scheibe.

HARPYIE gehen mit neuer Instrumentierung drei Schritte rückwärts

„Blutbann“ und HARPYIE gehen einen neuen Weg zwischen Gothic, Dark Metal und Neuer Deutscher Härte. Dieser Weg bedeutet drei Schritte zurück im Vergleich zum Vorgänger „Aurora“. Die eingestreuten Härteelemente wirken des öfteren deplatziert, der Streifzug durch verschiedene Genres harmoniert nur bedingt und Tracks wie „Verräterisches Herz“ mit den übertriebenen elektronischen Spielereien oder das RAMMSTEIN-lastige „Okkult“ kommen peinlich daher. Das Werk mit der neuen Instrumentierung klingt an vielen Stellen unausgegoren. Von Folk Metal, Folk Rock oder Mittelalter Rock, wofür HARPYIE einmal standen, ist mit der Eliminierung der Geige fast nichts mehr zu hören.

22.01.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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