Harpyie - Aurora

Review

Galerie mit 19 Bildern: Harpyie – Hörnerfest 2023

Im Jahr 2011 sollte die Mittelalterszene eine besondere Band herausbringen. Mit HARPYIE wurde eine Gemeinschaft begründet, die anfangs noch verstärkt auf klassische Mittelaltermusikelemente setzte, diese im Laufe der Zeit immer weiter verfeinerte, bis sie schließlich ihren ganz eigenen Sound repräsentierte. Nach dem ungewöhnlichen Album „Anima“ steht nun „Aurora“ bereit, um die Fans erneut zu überraschen!

Viel mehr als nur Geflügel – HARPYIE

Sanfte Harfenklänge und eine anschmiegsame Melodie empfangen den  Hörer bei „Morgenstern“, ehe ein Gitarrengewitter die Regie des Songs übernimmt. Sänger Aello läuft direkt zu Beginn dieses Album zur Bestform auf. Unterbrochen von harten Riffs und einer apokalyptischen Tonfolge erweist sich der Track direkt im ersten Durchlauf zu einem Highlight. Etwas seichter kommt das „Sternenfeuer“ daher. Vielleicht zu balladesk für HARPYIE, die ja eher für Härte stehen.

Deutlich besser kommt „Nichts Mehr“ rüber. Satte Double-Bass und eine Drehleiermelodie, die sich direkt ins Gehör pflanzt. Der Gesang kommt realitätsfern daher, was diesem Beitrag allerdings einen besonderen Charme einhaucht. Die Single „Kompassrosen Welken Nicht“ dürfte bereits seine Runden via YouTube gedreht haben. Die Ballade ist stimmungsvoll, was insbesondere am Geigenspiel von Mechthild liegen dürfte. In ihrer Paradedisziplin zeigt sich die Teufelsgeigerin auch auf „Seemann Ahoi“. Erneut wird dem Zuhörer ein amtliches Brett geboten, das durch die beinharten Drums dominiert wird. Hypnotisch schlängelt sich die Hookline durch den gesamten Song und erschafft einen Refrain, der sicher auf jedem Konzert mitgegröhlt werden dürfte.

Die deutliche Weiterentwicklung zu früheren Werken spürt man deutlich. Die Produktion wirkt fetter und man spürt sich spontan an IN EXTREMO erinnert. „Ikarus“ hat den Spirit eines kommenden Fan-Lieblings. Als Vorbild wurde die griechische Sage gewählt und in dieses opulente Klanggewand gesteckt. Eine melodische Nummer, die definitiv einen Platz auf der Live-Setlist verdient hat. Mit Laut-Leise-Effekten arbeitet die Band bei „Inferno“. Eine düstere Nummer, die der Hölle eine musikalische Erscheinung verleiht und dabei dennoch einen Hoffnungsfunken versprüht.

„Vendetta“ ist eine Vollgas-Rocknummer, die schon auf der CD ein Mosh-Pit entstehen lässt. Die Geschwindigkeit ist mörderisch und zeigt die HARPYIEn von einer neuen, brutalen Seite. Ein gelungener Beitrag, der als Anspieltipp durchgeht. Der Titel des absoluten Geheimtipps geht diesmal allerdings an „Blut Und Spiele“. Der Songverlauf ist eher im Gothic-Stil gehalten, während sich die Härte aus dem Metal speist. Textlich beschäftigt man sich mit einer Gesellschaft, die nach immer neuen, waghalsigen Kicks sucht. Eine stampfende Anklageschrift mit einer wichtigen Botschaft. Die Frage, die sich zum Ende des Songs stellt ist: Wollen wir in einer solchen Gemeinschaft leben? Danach verzaubert der „Winternachtstraum“ mit eiskalten Klängen auch den Sommer. Verträumt und im Mid-Tempo verortet, verabschiedet sich die Band von ihren Zuhörern.

Der Griff nach den Sternen – „Aurora“

Fazit: „Aurora“ ist ein wirklich starkes Folk-Metalalbum. Die Weiterentwicklung zu „Anima“ ist deutlich spürbar, was vielleicht an der satteren Produktion liegt oder einfach an der unglaublichen Spielfreude dieser Band. Vergleicht man die neue Platte mit dem Debüt „Blindflug“ fällt die gesteigerte Härte sofort auf. Ebenso bewegen sich die Songwriting-Qualitäten weiter nach vorn. Für Fans von IN EXTREMO lohnt sich dieses Album, da HARPYIE irgendwo zwischen Mittelalterrock und  Folk-Metal ihr Zuhause gefunden haben. Bitte mehr davon.

23.06.2019

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