Imperium Dekadenz - Into Sorrow Evermore

Review

IMPERIUM DEKADENZ haben sich im Laufe ihrer Karriere den Ruf als eine der spannendsten Black Metal Bands Deutschlands erspielt. Schon der bislang letzte Wurf „When We Are Forgotten“ von 2019 konnte bis Platz drei unseres Soundchecks krabbeln, für den aktuellen Januar-Soundcheck erreicht der Nachfolger „Into Sorrow Evermore“ sogar die Pole Position. Mal abgesehen von der nicht von der Hand zu weisenden Relevanz der Band für die Szene, ist es nun also auch höchste Zeit zu überprüfen, ob die Kollegen und Kolleginnen Geschmack beweisen.

IMPERIUM DEKADENZ führen ihren eigenen Sub-Stil fort

So richtig in eine Schublade stecken, mal abgesehen vom übergeordneten Schwarzmetall, ließ sich die Band noch nie wirklich, verschiedenste Einflüsse fanden ihren Weg in die Songs. Der Opener und Titeltrack nimmt sich mit seinen sieben Minuten und atmosphärischen Klängen gleich so richtig schön Zeit, um auf die Hörer:innen einzuwirken.

Dieses Mal finden sich acht ausschließlich in englischer Sprache gehaltene Stücke auf dem Album. Dies war laut der Band kein Zufall, es wird beim Schreiben recht schnell festgestellt, welche Sprache zum angedachten Text passt und dementsprechend wurde auch kein deutscher Text krampfhaft herausgepresst.

Die Songs an sich schwanken zwischen schneller Raserei und extremer Melancholie, letztere ist insbesondere bei „Elysian Fields“ sehr ausgeprägt. Der Gesang von Horaz wechselt dabei zwischen genretypischen Screams, Geflüster und fast schon Spoken-Word-Passagen. Diese Variabilität macht sich im Hörfluss positiv bemerkbar.

Negative Argumente lassen sich nicht wirklich welche finden, die ins Gewicht fallen. Klar, mittlerweile sind IMPERIUM DEKADENZ eine Institution und nicht jeder Song fräst sich sofort in den Gehörgang, aber insgesamt ist die Scheibe eine runde Sache geworden, frei nach dem Motto: es ist auch das drin, was drauf steht.

Ist „Mehr vom Gleichen“ etwas Schlechtes?

Auf „Into Sorrow Evermore“ bekommen wir von IMPERIUM DEKADENZ wieder das, was wir erwarten: gut produzierten, erstklassig gespielten Black Metal, mal atmosphärisch und leicht progressiv, mal rasend schnell und aggressiv. Dabei halten sich die Änderungen im Stil im Vergleich zum direkten Vorgänger in Grenzen, aber das muss nicht zwingend etwas Schlechtes sein. Es ist mehr wie eine Art versöhnliches nach Hause kommen. Genre- und Bandfans sollten mit „Into Sorrow Evermore“ vollkommen zufrieden sein.

13.01.2023

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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