
Erst haben uns die Spanier auf dem Fußballfeld geärgert, jetzt tun sie’s auch noch mit dürftigem Metalcore. Bin aber selbst schuld, denn als es darum ging, diese Scheibe redaktionell an den Mann zu bringen, meldete ich Analphabetiker mich auch noch freiwillig. Die Beschreibung „Metalcore“ und der Albumtitel hätten mich ja schon stutzig machen sollen, ich schaffte es dennoch, vorliegende Iberercombo mit den Briten THE INBDREDS zu verwechseln, die 2006 mit „Groove Drenched Warfare“ ein Killeralbum auf den Markt schmissen.
Wirklich beemerkt habe ich den Irrtum dann aber erst mit Erhalt der Promo und dem Anblick des, ähem, geschmackvollen Covers. Wie dem auch sei, die Suppe muss ich nun wohl selbst auslöffeln und diese Suppe ist beim ersten Löffel noch nicht mal ganz so übel, im Abgang kratzt es denn aber gewaltig in der Lunge. A pro pos kratzig. Entweder hat meine Anlage ’ne Macke oder der Sound von „The Retrieval Of Beauty“ (Ach du scheiße…) ist wirklich so kacke. Na ja, normalerweise regt man sich ja gerne über die sterilen Überproduktionen moderner Metalkapellen auf, das komplette Gegenteil muss aber auch nicht sein. Schieben wir es mal auf Budgetprobleme. Und dass jeder Song am Ende abrupt endet, dürfte wohl auch eher der Promoausgabe vorbehalten sein; falls dies auch auf der regulären Edition der Fall sein sollte, bin ich wohl zu blöd, um dieses neue künstlerische Stilelement zu begreifen. Nicht ganz zu blöd schätze ich mich aber für die feilgebotene Mucke von INBRED ein. Metalcore – für viele die Al Quaida unter den diversen Stilrichtungen – wird hier vertickt und nur weil die Jungs aus Spanien kommen, heißt das leider noch lange nicht, dass INBRED irgendwas anders machen würden. Wenigstens hört der Emo-Einfluss bei ihnen bereits bei Cover und Albumtitel auf, musikalisch gibts nahezu durchgängig auf die Zwölf und Weicheier-Cleanvocals sind minimalst vertreten (wobei das Hungebelle von Daniel Anastosio auch kein wirklicher Glücksgriff ist). INBRED zocken Metalcore nach Schema F. So weit, so schlecht, heißt aber auch (und ja, dazu stehe ich), dass es einige tolle Momente zu hören gibt. Der fast schon Nu-Metallische Groove des Openers, das Solo (!) in „Sunset Will Not Fade“, der atmosphärisch-melodische Start von „Unfinished“, das eingängige Riff von „Degrees Of Freedom“, die melodischen Leads von „Touch Of Grace“ oder das großartige Riff von „Below The Surface“ – alles top, aber alles auch nur Fragmente des nicht mal vierzig Minuten währenden Nervtöters. Der Rest (und das ist ein ganz großer Rest – leider) stinkt. Oder müffelt zumindest. Nach Durchschnitt, nach tausendfach Durchgekautem, nach Langeweile.
So, was machen jetzt eigentlich die wahren THE INBREDS???
































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