J.B.O. - 11

Review

Die Erlangener Spaß-Metal-Band J.B.O. ist zurück mit ihrem elften Album „11“ und den dazu passenden Bandfotos (siehe unten), welche die Herren mit Elfenohren zeigen (versteht ihr? Weil „11“ = Elf! Hahahahaha, luuuuuuusdisch). Mit der neuen Platte bleiben die Metaller in rosa ihrer neueren Entwicklung treu. Wir bekommen weitestgehend mehr als solide Kost geboten, ganz unterhaltsam gespielt und mit den üblichen Albernheiten gespickt, wie man sie von der Band kennt und liebt.

J.B.O. lassen sich das Blödeln nicht verbieten

Nach einem kurzen „Einzähler“ startet das Album auch schon mit einer der besten J.B.O.-Hymnen der letzten Jahre: „Wir Lassen Uns Das Blödeln Nicht Verbieten“ geht ab wie sonst was. Ein guter Start in ein Album, das definitiv als eine der besseren Veröffentlichungen der letzten Jahre gelten kann, auch wenn es natürlich altbekannte Probleme mit sich bringt.

Der Zug in Richtung Cringe-City fährt in Kürze ab

Kein J.B.O.-Album kommt ohne die Momente aus, die einen peinlich berührt zusammenfahren lassen – peinlich ob der dargebotenen, infantilen Albernheit, die auch an einigen Stellen erzwungen wirkt. Es sind vor allem die kurzen „Skits“, die sauer aufstoßen, bei denen sich mir die Nackenhaare um einen Stehplatz streiten. Dazu kommt dann der Song „Ich Hätt‘ Gern Mehr“, der dem Ganzen die Krone aufsetzt – der Zug in Richtung Cringe-City fährt in Kürze ab.

Gutes Konstrastprogramm

Zum Glück wirkt das Quartett mit den gelungeneren Songs wirksam entgegen. Die Verballhornung des DJ ÖTZI-Hits „Burgerdance“, „Panzer Dance“, ist seltsam charmant und für J.B.O.-Verhältnisse überraschend zynisch geraten, „Verliebt“ ist richtig gut geworden, „Söderla!“ wagt sich sogar in den Bereich der politischen Satire vor, während der Crossover-Rausschmeißer „M.F.N. For J.B.O.“ die neueren STUCK MOJO alt aussehen lässt.

Wie immer also decken die Erlangener das qualitative Spektrum vollstens ab. Von „Zum Weglaufen“ bis „Absolute Spitze“ ist alles vertreten, wobei die Waage erfreulicherweise eher in Richtung des Letzteren kippt. Die Wogen glätten wird das Album nicht, wem der Vorgänger schon missfallen hat, der wird auch mit „11“ keine Freude haben. Wer sich aber auf etwas Blödelei einlassen kann und seinen Metal nicht immer bierernst und stockfinster braucht, findet hierin immerhin eines der stärkeren J.B.O.-Alben der letzten Jahre.

J.B.O. – 11 (Elf-Bandfoto)
14.07.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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