Lay Down Rotten - Breeding Insanity

Review

Ganz ehrlich: Warum LAY DOWN ROTTEN noch bei keiner der einschlägig bekannten, großen Plattenfirmen untergekommen sind, ist mir ein echtes Rätsel. Sorgte letztes Jahr schon deren Zweitwerk „Cold Constructed“ für gehörig Wirbel im Blätter- und Webseitenwald, setzt ihr aktuelles Vernichtungskommando „Breeding Insanity“ dem noch eins drauf.

Dieses Quintett besitzt das einmalige Talent, sich sämtlicher, im Death Metal populärer Stilistiken zu bedienen, noch dazu immer mal wieder über den Tellerrand zu lunsen (man nehme nur die MACHINE HEAD-like quietschenden Gitarren in „Pulling The Trigger“) und am Ende sämtliche Charakteristika zu einer alles zermalmenden Walze zu verbinden, die keinen Nackenwirbel eines jeden Todesblei-Freundes an seinem Platz lassen dürfte.

Meist bewegen sich die Jungs analog zur Körperfülle ihres Sänger Daniel „Mett-God“ Jakobi im schweren, stampfenden Midtempo. Groove wird so groß und fett geschrieben wie ein auf der Autobahn alle drei Spuren nutzender Schwertransport, der trotz seines immensen Erscheinungsbildes aber auch wieselflink riffend oder brutalst double-bassend in jede kleine Nebenstraße passt. Beste Beispiele dafür: die Hits „Within The Veil – The Antidote“ oder „Undead Race“.

Hierbei ist es unnötig zu erwähnen, dass „Breeding Insanity“ extrem fett und opulent produziert wurde, was diese Platte alles in allem zu einer der besten Todesblei-Attacken macht, die Deutschland in letzter Zeit gesehen hat. Bezeichnend hierfür der Rausschmeißer „Venomous Blessings“: Eine Hymne solchen Formats hätten HYPOCRISY Ende der 90er nicht besser schreiben können. Respekt!!!

Bleibt abschließend nur zu hoffen, dass sämtlichen Plattenfirmen-A&Rs beim Genuss ihres morgendlichen Mett-Brötchens endlich ein Licht aufgeht und sie auf die längst überfällige Idee kommen, LAY DOWN ROTTEN unter Vertrag zu nehmen, damit ihnen das Schicksal von Bands wie SOUL DEMISE und Konsorten, die stets erstklassige Platten veröffentlichen, aber nie die nächste Sprosse der Karriereleiter erklimmen, erspart bleibt.

P.S.: „Breeding Insanity“ ist neben der regulären Version auch als limitierte Doppel-CD mit drei Coverversionen (CARCASS, PANTERA, DEEP PURPLE) und zwei CD-ROM-Video-Tracks erschienen.

26.09.2006
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