Leaves' Eyes - My Destiny

Review

LEAVES‘ EYES melden sich zurück und legen mit „My Destiny“ eine Vorab-EP zum kommenden Album „Njord“ ab. Im Gothic-Bereich ist schon seit Langem nicht mehr alles Gold was glänzt und deswegen muss man schon eine anständige Leistung ablegen, um sich von der 08/15-Genre-Konkurrenz etwas abzugrenzen. Dass LEAVES EYES mit ihrer Frontfrau Liv Kristine einen absoluten Trumpf in der Hinterhand haben, dürfte mittlerweile wohl nicht mehr unbekannt sein. Trotz allem hat das alles nichts zu bedeuten, wenn ein durchschnittliches Songwriting im Weg steht. Umso gespannter war ich beim Durchhören der exklusiven EP. In der Hoffnung auf eine musikalische Offenbarung habe ich mich sehr auf „My Destiny“ gefreut, im Endeffekt bleibt aber ein zwiespältiger Eindruck zurück!

Mit dem Titeltrack hat der Sechser einen netten Gothic/Pop-Song am Start, der zwar sogleich ins Ohr geht, alles in allem aber nicht der unbedingte Bringer ist. Bei „Northbound“ sieht es da schon etwas anders aus. Der Song weiß sofort zu gefallen und hat auch eine lange Halbwertszeit. Kristine hat sich gesangstechnisch weiterentwickelt und klingt variabler als früher. Schön langsam bewegt sie sich in hochqualitativen Sphären der Marke Tarja Turunen und kann somit das gewisse Etwas mit ihrer wundervollen Stimme transportieren.

Trotz allem ist „My Destiny“ nicht Fisch und nicht Fleisch. Der Remix des Titeltracks ist sowieso sinnlos, die drei restlichen Non-Album-Tracks sind gutklassig, viel mehr ist auf dem Leckerbissen der Band aber nicht drin. Bleibt zu hoffen, dass LEAVES EYES auf dem sehnsüchtig erwarteten Nachfolgealbum einen höheren Standard bieten, denn sonst droht das gefährliche Abdriften in den Gothic-Durchschnitt und das trotz einer hochklassigen Sängerin. Also – toi, toi, toi…

04.08.2009
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