Looking for An Answer - Eterno Treblinka
Patrick Olbrich
1Schon über einen etwas längeren Zeitraum geistern die Madrilenen von LOOKING FOR AN ANSWER nun durch die spanische Grindszene, waren mir allerdings bis dato noch kein Begriff. Mit “Eterno Treblinka“ folgt nun das dritte Album unter gefühlten drei Milliarden Split-CDs mit Bands wie CRIPPLE BASTARDS oder AGATHOCLES. Als grobe Richtlinie sind diese Truppen schon mal nicht schlecht, anders formuliert, wäre auch “reine Zerstörung“ auf klassische Art und Weise recht treffend. Am ehesten orientiert sich die Kapelle um Sänger Iñaki am Grindcore ursprünglicher Schule wie ihn etwa Größen wie NAPALM DEATH oder TERRORIZER zelebrieren.
In diesem Zusammenhang scheinen die Südeuropäer aber eine reichlich gute Antwort gefunden zu haben, denn mit stümperhaftem Grindcore für Gehirnamputierte hat “Eterno Treblinka“ rein gar nichts zu tun. Fegende Passagen ausufernder Wut treiben ein erfrischendes Wechselspiel mit groovigen Parts, die ihrerseits immer mal wieder an das Punk-Wurzelwerk des gesamten Genres erinnern. Mit etwas über einer halben Stunde Spielzeit ist die Scheibe für Grind-Verhältnisse sogar recht umfangreich geworden, obgleich das Gewitter geradezu im Eilgang am Hörer vorbeizieht – zumindest vom Gefühl her.
Auch hinsichtlich der Produktion sind LOOKING FOR AN ANSWER weitaus essentieller orientiert als moderne Kollegen wie etwa ROTTEN SOUND oder NASUM. Das bedeutet im Gegenzug nicht, dass “Eterno Treblinka“ total altbacken klingt, sondern entschieden herkunftsbetonter, authentischer im Hinblick auf die Aufkeimphase des Grindcore – einfach ein roher, verdammt angepisster Old-School-Hammer. Iñaki schnauzt sich dabei die Seele aus dem Leib und vervollständigt das Mosaikbild mit dem letzten Baustein.
Wer sich also gerade auf die Zunge gebissen oder in der Schule das Pausenbrot gestohlen bekommen hat und seine Aggressionen gerne auf klassische Art und Weise abbaut, der sollte in dieses Album unter Garantie einmal hereinhören.
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