Macbeth (DE) - Gotteskrieger

Review

Konnten sich MACBETH mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum vor drei Jahren Gehör und erste Anerkennung verschaffen, legen die Erfurter mit „Gotteskrieger“ nun ordentlich nach: Bereits der Opener macht keine Gefangenen und geht gut nach vorn und in den Nacken; abgerundet durch ein hervorragendes Gitarrensolo ist „Unter Dem Beil“ ein hervorragender Einstand, der durch „Hunde Wollt Ihr Ewig Leben“ in die zweite Runde geht, bevor die berühmte Klaus-Doldinger-Komposition aus den Boxen schleicht. MACBETH haben „Das Boot“ lyrisch sehr stark aufgewertet, allerdings ist die Verwendung des Themas bereits so abgedroschen, dass der Track trotz professioneller Umsetzung kaum zu überzeugen weiß. Auch die Vocals von Olli Hippauf, der in bester RAMMSTEIN-Manier gern und oft das „R“ rollt, stößt etwas sauer auf und schmälert den Spaß nach ein paar Durchläufen doch etwas.

Musikalisch orientieren sich MACBETH wie bereits auf ihrem Debüt an traditionellem Heavy Metal und können auch den einen oder anderen Thrash-Einfluss nicht leugnen, wie zum Beispiel im bereits erwähnten „Hunde Wollt Ihr Ewig Leben“ oder im „Maikäfer Flieg“, dessen Pre-Chorus einer allseits bekannten Kindermelodie („Schlaf, Kindlein, Schlaf“) entliehen wurde und von einer Mädchen-Stimme intoniert wird. Zum Ende hin kommt dann noch einmal etwas Abwechslung mit „Am Grab“ zum Tragen: Hier überrascht die Instrumentierung mit Akustikgitarren, an BLACK SABBATH angelehnten Riffs und einer insgesamt guten Melodieführung.

„Gotteskrieger“ ist ein routiniert eingespieltes Album mit einer hervorragenden, druckvollen Produktion, allerdings schafft es keiner der Songs wirklich zu begeistern oder sich im Langzeitgedächtnis festzusetzen: Zu viele der Songs auf diesem Album kommen über ein „ganz nett“ leider nicht hinaus. Fans von deutschsprachigem Metal traditioneller Spielart können jedoch trotzdem gern mal ein Ohr riskieren.

26.07.2009
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