
Soundcheck Juli 2025# 17
Galerie mit 16 Bildern: Mädhouse - Metal is Forever Festival 2022


Kleine Prise Achtziger-Nostalgie gefällig? Kein Problem! Einfach die neue Scheibe “Plead The Fifth“ von MÄDHOUSE einlegen, und schon steigen der Geruch von Haarspray, der Anblick von wild toupierten Haarmähnen, Leo-Leggins, verspiegelten Pilotensonnenbrillen, Metallic- und Glitzerklamotten in den unmöglichsten Farbkombinationen vor dem geistigen Auge auf. Dass die fünf Österreicher optisch gar nicht mal so schrill unterwegs sind, sondern auf ihren Pressebildern und im aktuellen Video mit ihrem Styling eher auf die Farbe Schwarz setzen, tut dem keinen Abbruch. Es unterstreicht eher noch die punkige Attitüde, die auch in ihrer Musik immer wieder durchscheint.
Glam Metal mit Punk-Attitüde
Der erste Titel “Midnite Fever“ beginnt gleich mit einem für Glam Metal typischen Thema und handelt von einer Begegnung mit einer – natürlich – zum Sterben heißen Frau. Tatsächlich gibt es auf dem aktuellen Album von MÄDHOUSE aber nicht nur die für ihr Genre üblichen, sexuell aufgeladenen und recht austauschbaren Texte. So dreht sich zum Beispiel “Get A Grip“ um die Schattenseiten des Ruhms und darum, sich wieder in den Griff zu kriegen. Aus “Mad To The Bone“ spricht, wie der Name schon sagt, der pure Wahnsinn. “It’s A Monster In My Head“ erzählt vom Kontrollverlust durch halluzinogene Drogen.
In “Loveplace“ geht es um eine Frau die gezwungen ist, sich ihren Lebensunterhalt mit Sexarbeit zu verdienen. Allerdings wird es spätestens nach Song neun, der Ballade “I’ll See You In My Dreams“, auch ein wenig langwierig. Der Sound ist gut und fetzig, aber die Stücke gleichen sich und verschwimmen mit jedem Durchlauf mehr ineinander. Hier wäre weniger tatsächlich mehr gewesen. Einzig “I Die Alone“ sticht heraus, weil es gleich zu Beginn sehr ähnlich klingt wie eine etwas verlangsamte Version von “Welcome To The Jungle“ von GUNS N’ROSES.
Zurück in die wilden Achtziger mit MÄDHOUSE
“Plead The Fifth“ ist rasant und macht Spaß. Dabei sind alle Songs bis auf das wirklich gut gelungene GIANT Cover “I’ll See You In My Dreams“, das die einzige Ballade des Albums darstellt, Marke Eigenbau. Es ist aber gleichzeitig stellenweise zu austauschbar. Als leichte Kost für warme Sommertage, beim Cruisen mit heruntergekurbeltem Autofenster definitiv zu empfehlen – aber manchmal braucht es auch nicht mehr.

Sonja Schörg































Ich bin komplette bei Sonja mit der Benotung 🙂
Schön rockig aber nur für den kleinen Hunger zwischendurch 😉