Memoriam - Rise To Power

Review

Es gibt Kollaborationen, die möchte man einfach nicht missen. Das gilt zum Beispiel für MEMORIAM, die mit “Rise To Power” jetzt ihr bereits fünftes Album abliefern und allein durch die Vorgeschichte der jeweiligen Mitglieder ein gewisses Niveau erwarten lassen. Die einen werden an dieser Band die eindeutige BOLT-THROWER-Handschrift und BENEDICTION-Anleihen ewig kritisieren, die anderen lieben MEMORIAM genau deswegen.

MEMORIAM wirken eigenständiger als je zuvor…

Haben die vier bisherigen Platten in erster Linie der BT-Anhängerschar Trost über das Ende der einstmaligen Death-Metal-Walze aus dem UK gespendet, schütteln Karl Willets, Frank Healy, Scott Fairfax und Spike T. Smith die alten Reminiszenzen immer häufiger ab und setzen den eingeschlagenen Weg vom Vorgänger “To The End” konsequent fort. Gerade live ist die Topform von Willets bemerkenswert und man kann keinen Grund erkennen, wieso er nicht weiter Musik machen sollte.

…gleichzeitig werden auf “Rise To Power” so viele Bolzen geworfen, wie nie

Die Platte groovt sich durch die Spielzeit, wobei der Anschlag sich irgendwo im Bereich Mid-Tempo und gedrosselter Fläche einpendelt. Immer wieder erklingen Melodiepassagen, die man irgendwie zwischen “Those Once Loyal” und “The IVth Crusade” schon einmal gehört hat. Dann setzen MEMORIAM zu einem Stück wie “Annihilations Dawn” an und zaubern Fans der neueren CARCASS unmittelbar ein Lächeln ins Gesicht. Damit bleibt die Platte zwar bodenständig, wird aber gleichzeitig nie langweilig.

“Rise To Power” ist ein Album, für alle, die die Katze nicht im Sacken kaufen wollen. Böse Zungen würden behaupten, die dargebotene Musik tut niemandem weh, Death-Metal-Anhänger*innen der ersten Stunde werden die Pommesgabel gen Himmel recken.

27.01.2023

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