Meshuggah - Nothing

Review

Vier, für den Fan verdammt lange Jahre musste man darauf warten, bis MESHUGGAH ein neues Album aus dem Ärmel schütteln. Die progressiv groovigen Schweden, die für ihre vertrackten Songabläufe, einem röhrenden Jens Kidman und ihre ungeraden Rhythmen bekannt sind, schieben mit „Nothing“ ein Album nach, dass sich fast in die History ihrer alten perfekten Alben einreiht. Richtig gelesen, eben nur fast. Gegen die Klassiker – Scheiben wie „None“, „Destroy erase improve“, „Chaossphere“ oder „Contradictions collapse“ kann Nothing nicht ganz anstinken.

Auch wenn man bei Nothing wieder zig Durchgänge braucht um durch die Songs von MESHUGGAH durchzusteigen, kann man einen leichten Knick nach unten in der MESHUGGAH Skala erkennen. Ein kleiner, jedoch merklicher Knick. Würden die Vorgänger Alben von MESHUGGAH mit einer Wertung von 9-10 im göttlichen Licht dastehen, gibt es bei „Nothing“ für MESHUGGAH nur „schlappe“ 8 Punkte. Jaja, MESHUGGAH – Hörer sind schon ein verwöhntes Völkchen, die auch noch so kleine stilistische Nuancen bemerken. So kreide ich den Herren um Sänger Jens Kidman vor allem die kleineren Anleihen an bekanntere Nu Metal Bands an. Man hört es einfach raus, dass sich auch MESHUGGAH daran ein bisschen orientieren und Einflüsse aus diesen Bands, sei es bewusst oder unbewusst, in einige Songs in „Nothing“ verwerten.

Nicht das hier der falsche Eindruck entsteht, dass Album wäre sein Geld nicht wert. Das ist es durchaus, und wenn es das Debüt der Band wäre, gäbs sicherlich auch Höchstwertung. Durch die musikalischen Ausschweifungen, die die Band in der Vergangenheit abgeliefert hat wurden die Maßstäbe aber einfach zu hoch gesteckt und mit dem muss sich die Band nun leider messen. Aber abgesehen von den kleinen stilistischen Änderungen auf dem Album strotzt auch „Nothing“ im neuen Jahrtausend vor Energie und technischen Know How.

Es gibt nur wenige Bands, die mit derartig tödlichen Riffs schritthalten können und mit „Nothing“ ist den Schweden hier auch wieder ein guter Wurf gelungen. Nach vier Jahren Schaffenszeit ist es aber für den eingefleischten Fan trotzdem ein kleines bisschen zu wenig.

30.09.2002
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