Ophis - Spew Forth Odium

Review

“Spew Forth Odium” ist schon das fünfte Album der Hamburger OPHIS. Die Funeral-Doomer feiern dieses Jahr ihr zwanzigjähriges Jubiläum. Von den Gründungsmitgliedern der Band ist allerdings nur noch Sänger und Gitarrist Philipp Kruppa übrig, der die Band in den Demo-Jahren auch mal alleine weitergeführt hat. Vier Jahre nach “The Dismal Circle” und der Feststellung von Chefredakteur Wischkowski, dass sich OPHIS kein Stück weiterentwickeln und bei dem bleiben, was sie am besten können, steht die neue Platte an.

OPHIS bleiben bei dem, was sie können

Sechs Songs mit 63 Minuten Spielzeit vertonen den Herbst. Man möchte im Warmen sitzen und den Regentropfen und fallenden Blättern zusehen. Man möchte mit sich alleine sein und der Schwere der Musik und der Welt lauschen. OPHIS legen textlich zwar andere Schwerpunkte, sollte man aber einer Person die Musik beschreiben, dann wäre ein nasser Herbsttag dafür perfekt.

Einerseits strahlt die Natur in bunten Farben, andererseits handelt es sich um trübe, dunkle Tage. Und so ist auch die Musik auf “Spew Forth Odium”: Minimalistisch reduzierter Funeral Doom, der trotzdem vor Details strotzt und nach zig Durchläufen nicht langweilig wird. Nehmen wir beispielhaft den Song “Conflagration Eternal”, dessen erste zweieinhalb Minuten auch von ASPHYX oder BOLT THROWER stammen könnten, nur um dann in sich zusammenzufallen und langsam schwer und bedrohlich weiterzuexistieren.

OPHIS brauchen keinen Schnick-Schnack, um auf “Spew Forth Odium” Atmosphäre zu kreieren. Hier reichen die Standard-Instrumente und ein einzelner Sänger. Das alles fein aufgenommen und abgemischt und voilà: Ein feines Stück Funeral Doom ist geboren.

“Spew Forth Odium” verbreitet Freude?!

OPHIS können Funeral Doom, OPHIS können Death Doom. Wieso also sich auf Zwang weiterentwickeln, wenn sie ihre Art von Musik fast perfektioniert haben? Der Schuster bleibt bei seinen Leisten und OPHIS bleiben bei ihrer Vertonung von Schmerz und Melancholie. “Spew Forth Odium” verbreitet einerseits Freude über die musikalische Leistung der Hamburger, andererseits stellen sie damit das perfekte Herbstalbum bereit.

03.11.2021
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