Panzerfaust - The Suns of Perdition - Chapter I: War, Horrid War

Review

PANZERFAUST ist nicht nur ein fantastisches Album von DARKTHRONE, sondern auch der Name eines aufstrebenden Sterns am Black-Metal-Firmament, welcher durch Touren mit UADA, SLAYER und DIMMU BORGIR zugegebenermaßen steil geht.

PANZERFAUST schmieren die Motoren…

…und tauchen tief hinab in die düstere Welt des Krieges. „The Suns of Perdition – Chapter I: War, Horrid War“ strahlt passenderweise ein permanentes Unwohlsein aus. Samples, Elemente aus dem Bereich des Soundtracks und stapfend martialischer Black Metal sorgen dabei für ein gänzlich unkanadisches Hörerlebnis. Der Stil von PANZERFAUST steht vollkommen für sich.

Als erster Höhepunkt ist schnell das zugängliche „Stalingrad Massengrab“ auf dem Radar. Ein Song der, neben des erwartbaren Samples zur Demoralisierung der deutschen Soldaten in Stalingrad, FEINDFLUG lassen grüßen, zudem mit einem echten Ohrwurm ausgerüstet ist.

Daneben gehen PANZERFAUST, unabhängig ihres Bandnamens, nicht selten atmosphärisch vor und öffnen mit dem abschließenden „The Men of No Man’s Land“ die Türen für doomige Elemente. Die bedrohliche und bedrückende Dichte dieses Stücks ist außergewöhnlich. Gleiches gilt für die kunstvolle Platzierung des Refrains. Nachdem Song und Album gefühlt beendet sind, bricht der Boden erneut auf und PANZERFAUST vertonen das Gedicht „In Flanders Fields“ von John McCrae:

„We are the dead. Short days ago
We lived, felt dawn, saw sunset glow,
Loved, and were loved, and now we lie
In Flanders fields.“

Eine passende und gänzlich unkitschige Verbindung von Musik und Literatur. Der Krieg auf „The Suns of Perdition – Chapter I: War, Horrid War“ ist voller Gewalt und Brutalität. Die Deutungsebene Ruhm, Ehre und Vaterland fehlen. Anti-Kriegsfilme bilden mit ihrer eindringlichen Realität das Fundament für das erste Kapitel der als Tetralogie angelegten Reihe namens „The Suns of Perdition“.

„The Suns of Perdition – Chapter I: War, Horrid War“ legt die Messlatte hoch!

Und lässt dennoch genügend Raum für Erwartungshaltungen, welche die kommenden Teile der Reihe betreffen. Es ist erstaunlich, wie viel PANZERFAUST auf ihrem insgesamt vierten Album richtig machen.

01.07.2019

Stellv. Chefredakteur

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