Panzerfaust - The Suns of Perdition II: Render Unto Eden

Review

PANZERFAUST haben sich mit ihrer „The Suns Of Perdition“-Tetralogie ein gewaltiges Projekt vorgenommen. Im vergangenen Jahr glänzte bereits der erste Part „The Suns of Perdition – Chapter I: War, Horrid War“ durch seine unbarmherzige, aber nicht glorifizierende Kriegserzählung und platzierte PANZERFAUST nebenbei auch noch auf der Landkarte für hochklassigen Black Metal. Dabei ist die Band bereits seit 15 Jahren aktiv und blickt schon auf eine ordentliche Diskografie zurück. „The Suns of Perdition II: Render Unto Eden“ steht dem ersten Teil in Nichts nach, sondern visiert klar den Thron der diesjährigen Black-Metal-Bestenlisten an.

„The Suns of Perdition II: Render Unto Eden“ ist ein logisches zweites Kapitel

Wenig überraschend forcieren PANZERFAUST ihren Stil eher, als dass sie im zweiten Kapitel große Veränderungen vornehmen. Und doch wirkt „The Suns of Perdition II: Render Unto Eden“ noch einen Ticken faszinierender als sein Vorgänger. Haben sie schon das erste Kapitel mit Doom-Einflüssen beendet, legen sie diese heuer bereits im Opener „Promethean Fire“ offen und schleppen sich durch zehn erhebende Minuten, die auch durch den Gastpart von ARKONA-Sängerin Maria „Masha“ Arkhipova eine dauerhafte Gänsehaut erzeugen. Ein unfassbar gelungener Auftakt, der durch seine melancholischen-Melodien, die röchelnden Vocals und das erdrückende Tempo schnell zum Highlight der Platte avanciert.

PANZERFAUST haben die hohen Erwartungen locker erfüllt

Doch auch in der Folge zeichnen PANZERFAUST das erschreckende Bild des Verderbens nach, doch dieses Mal eher mit dem Fokus auf Religionen. Wie schon auf dem Vorgänger ist ein permanentes Unwohlsein in jeder Sekunde spürbar. Seien es angriffslustigere Momente wie in „Areopagitica“, in denen die Kanadier auch einige Doublebass-Salven abfeuern oder die beißende Melancholie, die sich über das mit Samples bestücke „Pascal‘s Wager“ legt – in allen Songs will sich der erdrückende Schleier aus Horror, Melancholie und Finsternis nicht lichten.

„The Suns of Perdition II: Render Unto Eden“ ist auf seine ganz eigene Art brutal und gnadenlos und gleichermaßen faszinierend wie schwer verdaulich. Die hohen Erwartungen haben PANZERFAUST mühelos erfüllt und allein aufgrund des großartigen Openers auch locker übertroffen. Ein ganz klarer Pflichtkauf, der nicht unterhält, sondern zermürbt und dennoch einfach mitreißt.

23.08.2020

Chefredakteur

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