Panzerfaust - The Suns of Perdition - Chapter I: War, Horrid War

Review

Galerie mit 12 Bildern: Panzerfaust - Soulcrusher Festival 2023

PANZERFAUST ist nicht nur ein fantastisches Album von DARKTHRONE, sondern auch der Name eines aufstrebenden Sterns am Black-Metal-Firmament, welcher durch Touren mit UADA, SLAYER und DIMMU BORGIR zugegebenermaßen steil geht.

PANZERFAUST schmieren die Motoren…

…und tauchen tief hinab in die düstere Welt des Krieges. „The Suns of Perdition – Chapter I: War, Horrid War“ strahlt passenderweise ein permanentes Unwohlsein aus. Samples, Elemente aus dem Bereich des Soundtracks und stapfend martialischer Black Metal sorgen dabei für ein gänzlich unkanadisches Hörerlebnis. Der Stil von PANZERFAUST steht vollkommen für sich.

Als erster Höhepunkt ist schnell das zugängliche „Stalingrad Massengrab“ auf dem Radar. Ein Song der, neben des erwartbaren Samples zur Demoralisierung der deutschen Soldaten in Stalingrad, FEINDFLUG lassen grüßen, zudem mit einem echten Ohrwurm ausgerüstet ist.

Daneben gehen PANZERFAUST, unabhängig ihres Bandnamens, nicht selten atmosphärisch vor und öffnen mit dem abschließenden „The Men of No Man’s Land“ die Türen für doomige Elemente. Die bedrohliche und bedrückende Dichte dieses Stücks ist außergewöhnlich. Gleiches gilt für die kunstvolle Platzierung des Refrains. Nachdem Song und Album gefühlt beendet sind, bricht der Boden erneut auf und PANZERFAUST vertonen das Gedicht „In Flanders Fields“ von John McCrae:

„We are the dead. Short days ago
We lived, felt dawn, saw sunset glow,
Loved, and were loved, and now we lie
In Flanders fields.“

Eine passende und gänzlich unkitschige Verbindung von Musik und Literatur. Der Krieg auf „The Suns of Perdition – Chapter I: War, Horrid War“ ist voller Gewalt und Brutalität. Die Deutungsebene Ruhm, Ehre und Vaterland fehlen. Anti-Kriegsfilme bilden mit ihrer eindringlichen Realität das Fundament für das erste Kapitel der als Tetralogie angelegten Reihe namens „The Suns of Perdition“.

„The Suns of Perdition – Chapter I: War, Horrid War“ legt die Messlatte hoch!

Und lässt dennoch genügend Raum für Erwartungshaltungen, welche die kommenden Teile der Reihe betreffen. Es ist erstaunlich, wie viel PANZERFAUST auf ihrem insgesamt vierten Album richtig machen.

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01.07.2019

Stellv. Chefredakteur

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12 Kommentare zu Panzerfaust - The Suns of Perdition - Chapter I: War, Horrid War

  1. Nether sagt:

    Neben der neuen Kampfar die nächste unerwartete und positive Überraschung dieses Jahr!

    8/10
    1. nili68 sagt:

      Wegen dem einfallslosen Namen hab‘ ich etwas gezögert reinzuhören, bin aber mehr als angenehm überrascht. Die Atmosphäre zur Thematik ist echt gut umgesetzt, was durch die gelungenen und keinesfalls aufgesetzt wirkenden Zwischenstücke noch gesteigert wird. Höre gerade https://www.youtube.com/watch?v=4V67yWW_yDM und bin zur Hälfte durch. Einziger Kritikpunkt bisher, dass ’ne halbe Std. etwas mager ist,aber besser so als 75 Min. Langeweile..

  2. BlindeGardine sagt:

    Hat mich auch positiv überrascht. Fand den Namen auch erstmal ein wenig abschreckend, aber ja, die Musik fängt die Thematik ähnlich gut ein, wie das zuletzt bei 1914 der Fall war. Hier wirkt nichts glorifizierend wie bei den Schenkelklopfern von Sabaton oder „just for shock value“ wie bei den Flachzangen von Marduk. Krieg ist grausam und schrecklich und entsprechend hässlich, düster und brutal ist diese Vertonung. Und leider ein wenig kurz, auch da stimme ich zu.

    8/10
  3. royale sagt:

    Mittlerweile ist das Label „Eisenwald“, ein prima Anlaufstelle mit guter Trefferquote.

    7/10
  4. ClutchNixon sagt:

    Echt gut, wobei die hier oft erwähnte Spielzeit vor zwanzig Jahren die Bezeichnung Mini Album erhalten hätte, ist doch von den eigentlichen Songs noch das Interludium ‚Crimes against Humanity‘ abzuziehen. Ein Bandcamp Einkauf soll also für mich reichen.

    7/10
    1. azl sagt:

      The future is now, old man.

    2. BlindeGardine sagt:

      Ich hätte es jetzt ne EP genannt, aber dafür ist es eigentlich auch schon wieder zu lang. Der Eindruck, dass es zu kurz ist entsteht aber auch in erster Linie dadurch, dass man gerne mehr hören will. Soweit ich weiß ist das Ganze aber ohnehin als mehrteilige Konzeptreihe angelegt, in dem Kontext macht es also wohl Sinn.

      1. nili68 sagt:

        >Soweit ich weiß ist das Ganze aber ohnehin als mehrteilige Konzeptreihe angelegt, in dem Kontext macht es also wohl Sinn.<

        Nicht wirklich.. Naja, je nachdem, was für einer Logik man folgt, sage ich mal diplomatisch. 😀

        Brothers I am calling from the valley of the kings
        With nothing to atone
        A dark march lies ahead, together we will ride
        Like thunder from the sky
        May your sword stay wet like a young girl in her pride
        Hold your hammers high

        Was ihr könnt, kann ich auch. lol

      2. BlindeGardine sagt:

        Weil bart auch mal wieder was sagen wollte…

        When you see me comin‘ flying down the road
        You know I ain’t afraid to lay it down
        Yea got me some leather. Leather is my skin
        Black’n’chrome flashin‘ through the town.
        Some call me the WARLORD ‚cause I’m a god-damn
        bad machine, young’n’hungry, not too proud’n’mean
        Ride, ride, ride, I’m the WARLORD of the road,
        Riding, riding, riding, ain’t never growin‘ old.

  5. BlindeGardine sagt:

    Nach etwas mehr als einer Woche Dauerrotation würde ich meine Bewertung sogar nochmal um nen Punkt anheben. Da man seine Beiträge hier nicht bearbeiten kann lass ich das allerdings. Nichtsdestotrotz, das Ding ist ein richtiger Grower und „The Men of No Man’s Land“ eine der wohl intensivsten musikalischen Auseinandersetzungen mit dem 1. Weltkrieg, die mir je untergekommen ist. Bin jetzt schon gespannt wie ein Flitzebogen auf die nächsten Teile der Konzeptreihe. Pluspunkte außerdem für das auf einem Bandfoto festgehaltene Pissen gegen die Westboro Baptist Church.

  6. Waldfleisch sagt:

    Ich kenne das Album jetzt seit vorgestern. Und seither hat es sicher schon 8-10 Hördurchläufe bekommen, geht ja bei den 31 Spielminuten auch fix. Kurzum: ich krieg beinahe beklemmende Angst beim Hören dieses Albums. Was für eine perfekte, abschäuliche Vertonung von Krieg. Einfach krass!

    9/10
    1. BlindeGardine sagt:

      Ich finde es hat parallelen zu (anti)kriegsfilmen. Die besten und intensivsten davon zeigen krieg ohne glanz und glorie, ohne helden und ungeschönt. So, dass man sich hinterher denkt: nein, da möchte ich ums verrecken nicht dabei gewesen sein. Wo die mahnung ohne erhobenen zeigefinger, sondern schlicht durch die schonungslose darstellung kommt. Dieses gefühl haben panzerfaust nahezu perfekt vertont.