Parkway Drive - Horizons

Review

Mit „Horizons“ veröffentlichten die fünf Jungs von Australiens Nummer eins Metalcore-Export, PARKWAY DRIVE, Anfang Oktober ihr zweites Album (nach „Killing With A Smile“, 2005).

Zu dem, was dem Hörer auf „Horizons“ entgegenschlägt, muss man sagen, dass es erstaunlich hart und dabei trotzdem eingängig ist. Harte Moshparts und Breakdowns, schwedisch-inspirierte Gitarrenlinien und -riffs, Blastbeats und ein Sänger, der klingt, als würde er jede Sekunde das Mittagessen wieder auskotzen, sind die Markenzeichen des Albums, welches sowohl in Sachen Songwriting, als auch in Sachen Produktion um einiges besser ist, als der ebenfalls schon gute Vorgänger.
Doch trotz der oben genannten Elemente, die auf „Horizons“ zum Zuge kommen, kann man nicht sagen, dass PARKWAY DRIVE anno 2007 nur 08/15-Metalcore spielen, denn obwohl das Album hundertprozentig diesem Genre zugehörig ist (mit Ausnahme einiger kleiner Ausreißer in das Schwedentod-Milieu), so übertreffen die fünf Australier in punkto Songwriting, Härte und Eingängigkeit circa 80 Prozent ihrer Genrekollegen. Selten habe ich einen so geilen Moshpart gehört, wie am Schluss von „Boneyards“, selten einen derart brutalen Schreihals wie Winston McCall und selten einen derart geilen Einstieg wie in „Boiling Point“. Dazu kommt, dass sich PARKWAY DRIVE um Klargesang, Emo-Anleihen und sonstige derartige Spielereien einen Dreck scheren, lediglich ein oder zwei Mal wird es auf der Scheibe ruhig und melancholisch, was dann aber auch bald wieder durch messerscharfe Riffs und ultrabrutale Schreie abgelöst wird.

Auch soundmäßig ist alles im grünen Bereich; klar, aber heavy dröhnt „Horizons“ aus den Boxen. So wollen wir es hören. Als einziger Kritikpunkt bleibt zu nennen, dass die oben erwähnten ruhigen Momente so gut wie gar keinen Platz bekommen. Klar, PARKWAY DRIVE wollten ein durch und durch hartes Album erschaffen und das ist ihnen ohne Einschränkung gelungen. Aber die wenigen leisen Parts hätten ruhig etwas weiter ausgebaut werden können, um einen Kontrast zu dem Geknüppel des Rests der Scheibe zu bilden und so Dynamik zu erzeugen.

Trotzdem ein astreines Album, klare Kaufempfehlung für jeden Metalcore-Fan.

29.10.2007
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