Qube - Incubate [Digi]
Bastian 
Die Erde in einem Quader, zwei Öffnungen, zwei Zugänge. Bei QUBE sind es zwei Strömungen, die auf ihrem zweiten Album zusammenfließen: Progressive Rock mit Anleihen aus dem Alternative Bereich (man schielt sehr eindeutig Richtung TOOL und Konsorten) und moderne, harte Klänge mit Thrashwürzung und Nu-Metal-Anstrich. Die Inspirationen holt man sich quasi von den Großmeistern, während sie musikalisch vor allem die Nähe zu dem Gefühl des Milleniums suchen.
Ihre Mischung aus melodischen und aggressiven Parts, der Kontrast aus Mosh-Parts und melancholisch angehauchten, emotionalen Momenten erinnert an Bands wie ONESIDEZERO oder auch DARWIN’S WAITING ROOM, freilich ohne ausgedehnten Rap-Gesang, aber eben doch sehr vielseitig mit Shouts und klaren Linien. Der Band aus Polen gelingt das auf ihrem zweiten Album so gut, dass die (objektive) Überlänge der Songs kaum ins Gewicht fällt, vor allem beim Einstiegstitel „Nothing“: Fast acht Minuten lang, aber gefühlt ist es wie ein stetiger Wechsel zweier Songs, mit nahtlosem Übergang wo Metal-Härte und Eingängigkeit mit komplexeren Rockarrangements harmonieren. Der Kitt, der beide Seiten zusammenhält sind die Melodien, die immer gleich mehrere Facetten ihres Charakters zeigen. Instrumental bedeutet das auch: ausgedehnte Solopassagen und Variation, Akustisches, Wah-Wah-Effekte, virtuoses Spiel am Bass und Schlagzeug und Atmosphäre, die bisweilen so stark wird, dass man vielleicht gänzlich auf die Härte verzichten möchte, vor allem wenn QUBE in den letzten beiden Stücken „Blame“ und „Way To Nowhere“ über die volle Distanz von elf Minuten gehen.
Aufgelockert, nicht zu verkopft, das Pendel schwingend zwischen Metal und Rock: „Incubate“ ist eine mehr als solide Leistung, die man sich als Freund dieser Klänge notieren sollte.
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