Rival Sons - Rival Sons (EP)

Review

Die Dänen VOLBEAT haben in den letzten Jahren deutlich gemacht, dass Retro-Sound-Elemente nicht immer nur aus den Siebzigern stammen müssen, sondern auch bis in die Fünfziger zurückgreifen dürfen. Insofern ist gegen eine Band wie die RIVAL SONS wohl wenig einzuwenden. Hier beherrschen Klänge das Bild, die man sonst eigentlich nur noch auf irgendwelchen Oldie-Sendern im Radio hört. Die Spannweite reicht dabei von einem klassischen Singer/Songwriter-Stück wie „Sacred Tongue“ über den schleppenden Blues von „Soul“ bis hin zu LED ZEPPELIN-artigem Proto-Metal in „Sleepwalker“.

Im Endeffekt muss man wirklich mehrmals die Songwriter-Credits studieren, bis man wirklich glaubt, dass es sich bei dieser selbstbetitelten EP nicht um eine Sammlung von ungewöhnlichen Cover-Versionen aus längst vergangenen Jahrzehnten handelt. Tatsächlich sind alle sechs Titel Eigenkompositionen des Quartetts und noch nicht einmal schlechte. Sowohl Songwriting als auch Spieltechnik gehen vollkommen in Ordnung und klingen absolut authentisch.

Das Problem der RIVAL SONS ist aber, dass sie mit diesem Sound tatsächlich mehrere Jahrzehnte zu spät dran sind. Es fehlt irgendwie die Brücke in die Gegenwart. Was den erwähnten VOLBEAT durch die Kombination mit aggressiven Metal-Riffs mühelos gelingt, scheitert hier an der absoluten Authentizität. Die Musik klingt so gnadenlos anachronistisch, als habe man die gesamte musikalische Entwicklung der letzten vierzig Jahre komplett verschlafen. Für Retro-Fans mag dies ein gefundenes Fressen darstellen, wer jedoch nach irgendwelchen neuen Impulsen sucht, der wird gnadenlos enttäuscht.

06.03.2011
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