Running Wild - Best Of Adrian

Review

Es weihnachtet sehr. Das merkt man jedes Jahr, wenn die Labels mit Best Of Compilations um sich werfen. Und pünktlich zum Fest trifft es diesmal auch RUNNING WILD mit „Best Of Adrian“.

Eigentlich hätte der Titel „The G.U.N. Years“ besser zur vorliegenden Scheibe gepasst, denn bis auf die beiden Livetracks „Bad To The Bone“ und das unumgängliche „Under Jolly Roger“, gibt es hier nur Material aus den letzten neun Jahren, also der Zeit in der RUNNING WILD bei G.U.N. Records unter Vertrag waren, zu hören. Albumtechnisch bedeutet das also, dass nur Songs von „The Rivalry“, „Victory“, „The Brotherhood“ und „Rogues En Vogue“ an Bord sind.

Das waren zwar keine schlechten Alben und um Songs, wie z.B. „The Ballad Of William Kidd“ oder „Pirate Song“ von der Leine lassen zu können würde, sich wahrscheinlich ein großer Teil der Konkurrenzbands den rechten Arm abschneiden aber ob das allein reicht, um den Titel „Best Of Adrian“ zu rechtfertigen?

Wo sind bitte unsterbliche Jahrhunderthits, wie „Riding The Storm“, „Prisoner Of Our Time“, „Conquistadores“, „Treasure Island“ oder „The Phantom Of Black Hand Hill“ abgeblieben? DAS ist RUNNING WILD! Im direkten Vergleich würde ich dieser, alles in allem doch sehr lieblos zusammengeschusterten (das Booklett besteht aus einer Doppelseite!) „Best Of“ auf jeden Fall immer die unlängst erschienene „20 Years in History“ Doppel-CD vorziehen.

„Best Of Adrian“ bietet nämlich für den geneigten Fan keinerlei Kaufanreiz und als Neuling in Sachen RUNNING WILD sollte man sich lieber oben erwähnte „20 Years…“ oder besser gleich den ganzen Backkatalog bis zu „The Rivalry“ holen. Dort ist die Hitdichte in jedem Fall höher als hier.

Adrian, der „Son Of Satan“ dreht sich wahrscheinlich im nassen Grabe herum bei dieser weihnachtlichen Abkassiernummer. Bleibt zu hoffen, dass Rolf und seine Mannen auf dem nächsten Album, das für Anfang nächsten Jahres angekündigt ist, endlich wieder zur alten Stärke finden.

26.11.2006
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