Sad Serenity - Tiny Miracles

Review

Soundcheck Dezember 2025 Special# 14

Vor zwei Jahren veröffentlichten SAD SERENITY ihr Debütalbum „The Grand Enigma“, das im Prog-Kosmos gute Ansätze zeigte, uns aber noch nicht restlos überzeugte. Seit Ende Juli ist nun der zweite Streich „Tiny Miracles“ erhältlich. Die Band ist das Brainchild von Marcell Kaemmerer, der auch auf dem zweiten Longplayer wieder alle Kompositionen, Texte und Arrangements selbst übernahm. Thematisch dreht sich die Platte um die kleinen, oft übersehenen Wunder des Lebens – „Tiny Miracles“ eben.

SAD SERENITY suchen die Wunder im Verborgenen

Vergleichen wir „Tiny Miracles“ mit dem Vorgänger und werfen einen Blick auf die damaligen Kritikpunkte. Wir bemängelten, dass SAD SERENITY die Laufzeit der langen Stücke nicht immer sinnvoll füllten, sodass trotz hörbarer Ambition die Songs schnell ermüdeten. Nun ist der Zweitling noch einmal zehn Minuten länger – und das mit zwei Stücken weniger als 2023.

Dennoch wirkt schon der Opener „A Cabin In The Woods“ fokussierter. In seiner Viertelstunde Laufzeit zieht er vertraute Elemente in den Mittelpunkt und überzeugt mit progressiven Gitarrenläufen, ruhigen Pianomelodien und atmosphärischen Zwischenspielen, ohne den roten Faden zu verlieren. „Torn“ erhöht mit gut acht Minuten den Härtegrad, und „Tell The Moon“ bietet ähnlich gelungenes Gefrickel wie der Opener. Lange Instrumentalpassagen sollte man mögen, denn Sänger George Margaritopoulos legt immer wieder ausgedehnte Pausen ein.

Die zweite Hälfte von „Tiny Miracles“ beginnt mit „Alter Ego“, dem kürzesten und härtesten Track des Albums. DEVIN TOWNSEND trifft hier auf VANDEN PLAS. Herzstück und mit 22 Minuten längstes Stück ist „The Elemental Dance“, das alle Facetten von SAD SERENITY vereint. Wir bekommen Prog-Spielereien, harte Ausbrüche, teils mit Blastbeat-Anklängen, pointierte Growls – und Margaritopoulos zeigt sich hier am vielseitigsten. Trotz der langen Laufzeit kommt keine Langeweile auf.

„Tiny Miracles“ legt überall eine Schippe drauf

Auch der abschließende Titeltrack überzeugt, sodass SAD SERENITY in allen Bereichen gegenüber dem Debüt zugelegt haben. „Tiny Miracles“ ist gewiss sperrig, wirkt aber stringenter und fokussierter. Wo das Debüt teils langatmig war, sind die sechs Tracks des Nachfolgers mit mehr Leben gefüllt. Wir sind gespannt, wohin der Weg die Band als Nächstes führt.

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01.10.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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