Saint Vitus - Blessed Night

Review

Das ist er also, der Appetithappen auf „Lillie: F-65“, das im April erscheinende, seit „Die Healing“ im Jahre 1995 erste Langeisen der wohl legendärsten und einflussreichsten US-amerikanischen Doom-Metal-Band SAINT VITUS. Für Scott „Wino“ Weinrich, dem mit seiner charakteristisch-knarzigen Stimme für die meisten Anhänger wohl besten Sänger der Truppe, ist es gar die erste Veröffentlichung mit dem Heiligen seit 1990 – nach „V“ war er ausgestiegen.

Nach eingangs knapp zwanzig Sekunden Feedback entwickelt sich „Blessed Night“ – ein Stück, das sich auch auf dem kommenden Album wiederfinden wird – zu einem für SAINT VITUS-Verhältnisse recht flotten Rocker. Aber er enthält mit dem markanten, reverbten Gitarrenspiel Dave Chandlers, einem Wino in Bestform und der unbeirrbar antreibenden Rhythmusfraktion alle Markenzeichen des Quartetts aus der Stadt der Engel; fühlt sich so zeitlos an, als er wäre er direkt von ihren klassischen Veröffentlichungen herüber geweht.

Auf der B-Seite wartet mit einer 2010 im schweizerischen Pratteln mitgeschnittenen Live-Version von „Look Behind You“ – im Original auf der 87er-EP „Thirsty And Miserable“ erschienen – eine zwar unveröffentlichte und nette, aber unspektakuläre Dreingabe.

„Blessed Night“ zeigt, dass mit SAINT VITUS anno 2012 wieder zu rechnen sein wird, lohnt sich aber mangels Nicht-Album-Materials dennoch nur für Komplettisten. Der große Rest warte ruhigen Gewissens bis zum April auf die sicherlich nicht enttäuschende Vollbedienung mit „Lillie: F-65“.

01.03.2012
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