Sand - Winterlieder
SirG 
Ich muss sagen, dass ich den Zugang zu der Musik von SAND, dem neuen Projekt des ex-LETZTE INSTANZ-Sängers Sebastian Lohse und des Filmkomponisten Frieder Zimmermann, irgendwie nicht gefunden habe. Das Album „Winterlieder“ soll dem, von der Band eigens neudefinierten Genre „Neue Deutsche Chansons“ zuzuordnen sein und das ist eigentlich gar keine schlechte Umschreibung. Hier soll es vordergründig um den Inhalt gehen und nicht um die Verpackung, doch irgendwie geht das Ganze nicht auf.
Der Inhalt ist zwar schön und gut, aber die musikalische Seite der Platte ist irgendwie total minimalistisch und verkommt ein bisschen zu Hintergrundberieselung. Aber kann man es einem Filmkomponisten übel nehmen, wenn er Hintergrundmusik fabriziert? Diese Hintergrundberieselung ist durchgehend elektronisch gehalten. Hier werden einfachste Elektroparts geloopt, das Ganze funktioniert zwar, aber die Musik ist halt zweitrangig, sodass man nur den Sprechgesang von Sänger Lohse wahrnimmt. Doch dieser Gesangsstil ist irgendwie ermüdend. Es ist einfach anstrengend jemandem zuzuhören, der so gelöst wirkt, dass man glaubt dieser schlafe gleich ein. Und die Texte sind auch so eine Sache. Entweder ist Lohse ein unglaublich scharfsichtiger Philosoph oder er lässt unvorstellbaren Nonsens ab. Das muss man allerdings selbst entscheiden. Ich denke mal, es werden sich viele finden, die die Platte in den Himmel loben werden, doch solch experimentelle Musik wird bestimmt genauso viel Abneigung hervorrufen, wie Lob einheimsen. Da ich mir selber nicht ganz so sicher bin ob das Album jetzt ein Geniestreich ist oder doch ein Reinfall, wähle ich bei der Bewertung die goldene Mitte und überlasse es jedem selbst zu entscheiden, wie gut oder schlecht die Platte ist. Eine Empfehlung meinerseits in die Platte reinzuhören gibt es trotzdem. Besonders eingefleischte LETZTE INSTANZ-Fans werden sich freuen, die altbekannte Stimme mal wieder zu hören.
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