Screamer - Adrenaline Distractions

Review

Die Welle junger Bands aus Schweden, die sich traditionellen Heavy Metal auf die Fahnen schreiben, scheint nicht abzuebben. Immerfort tauchen neue dort beheimatete Truppen auf dem Markt auf und überfluten diesen geradezu mit ihren Werken, sodass sogar ich, die mit modernem Metal nur selten etwas anfangen kann, mir mittlerweile manchmal wünsche, es gäbe mehr junge Bands, die sich nicht nur an die Vergangenheit klammern, sondern innovativ zu Werke gehen und endlich einen Sound kreieren, den kommende Generationen als old school bezeichnen und den sie mit unserer Zeit verbinden können.

Höre ich mir allerdings ein Album wie “Adrenaline Distractions” von SCREAMER an, so kommen mir solche Gedanken nicht. Denn zwar frönen die Schweden ganz offenkundig den 80ern, sind weit davon entfernt, einen neuen, eigenen Sound zu erschaffen und orientieren sich stattdessen merklich an Vorbildern wie IRON MAIDEN, RAINBOW oder ACCEPT, machen ihre Sache jedoch so unglaublich gut, dass man ihnen das nicht ansatzweise übel nehmen kann. Die flotten, energiegeladenen Riffs preschen nach vorn und reißen sofort mit und die meist simplen, aber prägnanten, emotionsgeladenen Melodien brennen sich ohne Umschweife in die Gehörgänge. Jeder Song zündet einfach sofort, ein Highlight reiht sich an das andere, sodass es unmöglich ist, nur ausgewählte Tracks hervorzuheben.
Besonders jedoch Sänger Christoffer Svensson kann ordentlich punkten. Sein Organ hat zwar nichts sehr Markantes oder Außergewöhnliches an sich, beeindruckt jedoch mit warmem, sympathischem Klang und glänzt vor allem durch Kraft und Volumen in jeder Tonlage. Außerdem hat es meiner Meinung nach das gewisse Etwas, etwas Einnehmendes und Vertrautes, dass dafür sorgt, dass man diese Stimme einfach mögen muss.

Selten hat mich ein Debüt derart vom Hocker gerissen wie SCREAMERs “Adrenaline Distractions”, weshalb ich dieses Werk zum Pflichtkauf für Genre-Fans erkläre. Also ab in den Plattenladen und kauft!

16.11.2011
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