Sleep Of Monsters - Produces Reason

Review

Erinnert ihr euch an diesen Werbeslogan eines Pharma-Unternehmens? „Gibt’s da auch was von [Name des Herstellers einfügen]?“ Angesichts des SLEEP OF MONSTERS-Debüts „Produces Reason“ bin ich geneigt, einen ähnlichen Satz vom Stapel zu lassen – so generisch ist der Gothic Rock / Metal des BABYLON WHORES-Nachfolgers unter Ike Vils Regie.

Nun ist es in der Pharmazie so, dass durch geeignete Studien nachgewiesen werden muss, dass ein Generikum mindestens genauso wirksam ist wie das Originalpräparat – leider gibt es diese Kontroll-Instanz nicht in der Musikwelt, denn diese hätte uns allein in der Popmusik viele VIELE Ärgernisse erspart. Auch im Metal hätte es beispielsweise nach „Enthrone Darkness Triumphant“ nur einen Bruchteil der ganzen DIMMU BORGIR-Klone gegeben – aber ich schweife ab… Die Finnen von SLEEP OF MONSTERS liefern in gut 48 Minuten souverän gemachten, aalglatten und völlig unspektakulären Gothic Metal / Rock mit leichter Doom-Schlagseite. Irgendwo zwischen HIM, KATATONIA und TYPE O NEGATIVE ist man unterwegs, bemüht sich um okkulte Stimmung und macht selbstverständlich nicht wirklich etwas falsch – aber auch viel zu wenig richtig.

Die Gitarren-Figuren sind simpel gestrickt und harmlos, der Bass trägt lediglich zur Füllung des Klangbildes bei (die Produktion ist selbstverständlich „state of the art“), das Schlagzeug erhöht die Dynamik um genau Nullkommanichts – so weit, so… ja, generisch im wahrsten Sinne. Einziger Lichtblick von „Produces Reason“ ist der Song „Horses Of The Sun“, der tatsächlich so etwas wie Dramaturgie und damit auch Atmosphäre besitzt.

Neinnein, wirklich schlecht ist „Produces Reason“ natürlich nicht – aber es bietet eben auch nichts, das man nicht in zig Varianten schon vorher gehört hätte. Gepflegte Langeweile in schickem Gewand quasi. Vielleicht sollte ich statt des Begriffs „Generikum“ doch lieber „Placebo“ verwenden!? Was mich allerdings wirklich wundert, ist, dass „Produces Reason“ über ein so exquisites Label wie Svart Records erscheint – denn eigentlich kommt von dort ausschließlich zumindest atmosphärisch versiertes Material. Tatsächlich habe ich mich beim Anhören des SLEEP OF MONSTERS-Erstlings zwischendurch gefragt, ob ich irgendwas verpasst habe oder den Witz nicht verstehe. Irgendwie glaube ich das aber nicht – es scheint mir eher so, als habe Ike Vil so etwas wie einen Einheimischen-Bonus; oder SLEEP OF MONSTERS ruhe auf den Lorbeeren der BABYLON WHORES. So oder so ist „Produces Reason“ kein Album, das man unbedingt gehört haben muss.

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05.10.2014

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