Snuff Movies After Dinner - Immagine Che Non Conosco

Ich gehe mal davon aus, dass sich die Band einen geschmackvollen Namen vorgestellt hat und sich der Vierer aus Italien deshalb passenderweise SNUFF MOVIES AFTER DINNER genannt hat. Ihr Album „Immagine Che Non Conosco“, das übrigens komplett auf Italienisch eingebrüllt, -gegrunzt und -gekreischt wurde, beinhaltet dann auch entsprechend deftige Nachmittagskost, zu der man sicherlich kein gepflegtes Glas Wein schlürfen, geschweige denn der Emma untern Rock greifen möchte.

Grindcore der eher simplen und direkten Art wird hier geboten, mit einer Prise Hardcore und leicht modernen Riff-Ausflügen. Ansprechend finde ich persönlich den schönen Old-School-Sound, der rau und unverfälscht rüberkommt, dabei trotzdem keine Gefangenen macht. Das Schlagzeug klöppelt schön durch die Botanik, die Gitarren sägen auch amtlich, hätten zwar etwas mehr Wumms haben können, bzw. einen winzigen Tick dominanter sein können (oder andersherum das Schlagzeug ein klein wenig zurückgekurbelt), aber wir sprechen hier von der alten Schule und nicht von sterilen Bumsproduktionen, also was solls. Alles ist gut so!

16 Mal gibt’s amtlich auf die Kauleiste und zwischendurch wagen die schnuppigen Servierer auch klitzekleine Experimente mit einem Saxophon, was aber nur am Rande erwähnt sein soll. Insgesamt ist „Immagine Che Non Conosco“ sicherlich ein kurzfristig netter Tausch für die allabendliche Vollbedienung, wenn man mal wieder die BRUTAL-TRUTH-CDs im Auto liegen lassen hat. Als richtiger Ersatz sind SNUFF MOVIES AFTER DINNER aber (noch) nicht anzusehen. Dafür müssen die vier Bratbirnen doch noch einen drauf legen.