Steve Hackett - Live Rails

Review

Einen Namen hat sich Steve Hackett in erster Linie als Lead-Gitarrist des klassischen GENESIS-Line-Ups (mit Peter Gabriel, Phil Collins, Tony Banks und Mike Rutherford) gemacht. Doch auch nachdem er die Band 1977 verlassen und Solo-Pfade eingeschlagen hatte, machte der Brite noch mit vielen hochwertigen Veröffentlichungen von sich reden.

Mit „Live Rails“ erscheint nun ein Live-Doppel-Album, dass die gesamte Bandbreite von Hacketts musikalischem Können präsentiert. Von sphärischem Prog-Rock über virtuose Klassik-Interpretationen bis hin zu dezenten Hard-Rock-Anleihen beinhaltet „Live Rails“ zwanzig Stücke, die mit musikalischer Vielseitigkeit und exzellenter Spieltechnik punkten können.

Dennoch lässt dieses Album etwas ganz entscheidendes vermissen: Die Live-Atmosphäre. Natürlich darf man auf einem tendenziell eher auf ältere Semester ausgerichteten Prog-Rock-Konzert nicht mit ähnlich heftigen Reaktionen wie bei einer intensiven Death-Metal-Show rechnen. Etwas mehr live-Feeling hätte es dann aber doch sein dürfen. Von einer Interaktion zwischen dem Musiker und seinem Publikum bekommt der Zuhörer nämlich abgesehen von dem zwischen den Songs eingestreuten Applaus praktisch überhaupt nichts mit.

Insofern atmet „Live Rails“ mehr den Charme eines etwas dumpf abgemischten Studio-Albums als den eines echten Live-Konzerts. Da hilft alle spieltechnische Routine nichts, wenn das Ergebnis so statisch wirkt wie hier. Das macht „Live Rails“ als musikalisch bestechende und umfangreiche Hit-Compilation zu einer absolut runde Sache – als Live-Album fehlt es hier aber an Authentizität.

22.04.2011
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