Steve Hackett - Wolflight

Review

Wer in den letzten Jahren nicht gerade hinterm Mond gelebt hat, dem wird der Name STEVE HACKETT wenigstens ein Begriff sein. Es handelt sich natürlich um den virtuosen Gitarristen der legendären, klassischen GENESIS-Besetzung. Daraus hat der Herr HACKETT in den vergangenen Jahren wirklich keinen Hehl gemacht, nun erscheint aber mit „Wolflight“ nach „Beyond The Shrouded Horizon“ von 2011 endlich ein neues Werk mit neuem Material. Im Trailer zum Album hatte er erwähnt, dass es sein bestes Album überhaupt sei.

Ob man ihm das glaubt oder nicht, sei dem Hörer selbst überlassen. Fest steht, dass „Wolflight“ definitiv eines der besten Alben ist, die STEVE HACKETT im Rahmen seiner Solokarriere veröffentlicht hat. Während STEVEN WILSON Einflüsse aus dem klassischen Prog und Jazz liebevoll adaptiert, ist STEVE HACKETT ja mehr oder weniger sein eigenes Genre geworden. Dementsprechend ist „Wolflight“ ein heißer Anwärter auf den Referenzthron.

Der Brite hat sich durch seine Faszination mit der Dämmerstunde, die auch als „Wolflight“ bezeichnet wird, inspirieren lassen. Darüber hinaus heißt es in der Presseinfo, dass der gute Mann einige Zeit mit echten Wölfen verbracht habe. Diese Erfahrungen und Eindrücke der Naturverbundenheit haben ihren Weg in das Songwriting des neuen Albums gefunden und das spürt man auch. Der Rock als solcher agiert weiter im Hintergrund und erlaubt den zahlreichen folkigen Einflüssen, sich voll zu entfalten. Das soll aber nicht heißen, dass es hier nicht doch mal richtig rockig zugeht: Das eingängige „The Wheel’s Turning“ kontrastiert den ansonsten sehr verträumten und komplexen Sound des Albums wunderbar. Darüber hinaus lässt STEVE HACKETT seine Gitarre immer noch regelmäßig jaulen.

Die Vorstellungskraft des Hörers ist der Pinsel, mit dem STEVE HACKETT mystische Naturlandschaften zeichnet. Diese gilt es nun auf „Wolflight“ zu entdecken. Eine unwirkliche, unberührte und unberechenbare Welt offenbart sich vor dem geistigen Auge des Hörers. Und hinter der nächsten Ecke könnte alles lauern. Mal geht man zusammen mit dem Wolfsrudel auf die Jagd, dann lädt das virtuose Spiel auf der Akustikgitarre zum Verweilen ein. Die Musik lässt auf der Leinwand, welche die Fantasie des Hörers ist, einen Fluss entspringen, der sich seinen Weg durch die Kulisse bahnt und eine Strömung entwickelt, die den Hörer förmlich mitreißt. Diese mündet dann letztendlich in einen See, auf den der Mond sein fahles Licht wirft und in dem sich die Landschaft in all ihrer farblichen Pracht widerspiegelt. STEVE HACKETT und seine Mitstreiter – darunter auch Chris Squire von YES – betätigen sich als impressionistische Landschaftsmaler und ziehen den Hörer durch musikalische Vielfalt und Schönheit in ihren Bann.

„Wolflight“ ist ein musikalisches Abenteuer, auf das man sich einlassen muss. Dessen einziges Manko kommt in Form des Zuckergusses, den sich STEVE HACKETT an der ein oder anderen Stelle nicht verkneifen konnte. Wen das nicht stört, der findet in „Wolflight“ das beste Album von STEVE HACKETT seit langem.

Mist, hier tut was nicht.Whoops! Hier sollte eigentlich ein Video- oder Audio-embed erscheinen. ...

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26.03.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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