Temperance - Hermitage - Daruma's Eyes Pt. 2 - Orchestral Edition

Review

Mit „Hermitage – Daruma’s Eyes Pt. 2“ haben TEMPERANCE im Oktober vergangenen Jahres ihr bisher stärkstes Album veröffentlicht. Die Symphonic-Metal-Oper ruft wohlige Erinnerungen an „The Metal Opera“-Zeiten von AVANTASIA wach und hat mit Arjen Lucassen (AYREON) einen prominenten Gasterzähler an Bord. Nun äußerten die Fans den Wunsch, die umfassenden Orchestrationen von Daniele Mazza als eigenes Album zu erhalten. Die italienische Band hörte zu und lieferte prompt – doch braucht man das rein digital erschienene Zusatzwerk?

TEMPERANCE bauen ihre Hitscheibe auseinander

Das Bonusalbum bietet genau das, was der Name verspricht: die Orchesterspuren von „Hermitage – Daruma’s Eyes Pt. 2“. Es fehlen die Saiteninstrumente, Drums, der Gesang und die Chöre. Demzufolge ist die Veröffentlichung ein zweischneidiges Schwert. Fans solcher „Soundtrack“-Alben können die paar Euro bedenkenlos auf Bandcamp investieren, alle anderen bleiben ohnehin beim Hauptwerk.

Erwähnenswert ist, dass sich TEMPERANCE mit den Orchestrierungen des Werks mächtig Mühe gegeben haben. Wenn die Band auf früheren Alben noch wie die italienische Antwort auf AMARANTHE klang, emanzipiert sie sich auf „Hermitage – Daruma’s Eyes Pt. 2“ vollständig von dem Sound und liefert von ruhigen Streichermomenten bis zum opulenten Crescendo alles ab. Beim Hören der nackten Arrangements fällt auf, wie viel sie zur Atmosphäre des Konzeptalbums beitragen.

Es hätte mehr Sinn ergeben, diese Version als Bonus-CD dem grandiosen Hauptwerk beizulegen, um den direkten Vergleich zu haben. Wer weiß, möglicherweise wird der Orchesterversion die Ehre einer physischen Version im Laufe des Jahres noch zuteil – VISIONS OF ATLANTIS sind kürzlich ähnlich verfahren.

14.04.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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