Tombs - The Grand Annihilation

Review

Absatz 1, die harten Fakten: „The Grand Annihilation“ ist das vierte Album der US-amerikanischen Post/Black-Metalcombo TOMBS um Fadenzieher Mike Hills und der Auftakt unter der Flagge von Metal Blade.

Absatz 2, die Vorzüge: Die gesamte Produktion ist sehr ordentlich, es drückt dort, wo es drücken soll – so beispielsweise beim wuchtigen Einstieg zu „November Wolves“. Auch der Opener wird massiv und zwingend ans Ohr gebracht, lässt aber auch kargen Klang für basslastige Post-Passagen zu. „The Grand Annihilation“ stellt sich überhaupt ein ziemlich divers dar, haut drauf, nimmt den Hörer aber auch mit. Wie intensiv und nachhaltig sei erstmal dahingestellt.

Absatz 3, die Mängelliste: Das düüdüüdidüü-Black-Metal-Riff in „Black Sun Horizon“ klingt arg von der Stange. Ebenso mutet die „Cold“-Hauptzutat etwas ausgewaschen und schleppend an. Die zweite Hälfte von „The Grand Annihilation“ scheint durch Psychedelic Knoedel Rock geprägt: Ab November Wolves kommt oft der Klargesang zum Einsatz, der eher entrückt-satirisch als authentisch wirkt. Man hat jedoch auch bei „Way Of The Storm“ und „Walk With Me In Nightmares“ genug Zeit sich damit zu arrangieren, sodass er bei „Saturnalian“ und „Temple Of Mars“ dann endlich passend klingt. Als TOMBS-Debütant gibt die Rezensentin dem Geplärre eingangs jedoch den Vorzug.

Absatz 4, das Fazit: Mit etwas Mut zur Sektion lassen sich vereinzelt Perlen finden, der Rest ist ordentlich. TOMBS-Jüngerer, die eine schwarzmetalllastige Platte im Stile der letzten EP erwarteten, mögen enttäuscht sein. Wer allerdings was für eine solide Scheibe Musik, die die Stilfinger nach einigen Seiten ausstreckt, übrig hat, der kann doch bitteschön eine reichliche Dreiviertelstunde Lauschzeit in „The Grand Annihilation“ investieren.

 

14.06.2017
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