Trivium - The Crusade

Review

Werden die jungen Amerikaner TRIVIUM die IRON MAIDENs der Neuzeit werden? Oder trägt die Band das Vermächtnis und den Vibe von METALLICAs „Master Of Puppets“ weiter? Wird es in den heutigen Strukturen jemals eine Band geben, die den Kultstatus dieser Metalheroen erreichen kann? Ist das in unserer schnelllebigen Zeit überhaupt vorgesehen? Die Antwort auf diese Fragen werden nicht mit „The Crusade“ beantwortet – sondern allerfrühestens mit seinem Nachfolger. Doch wieso in die Zukunft denken, wenn das Vergnügen direkt vor einem liegt?

„Totaler Thrash“. So und nicht anders scheint die moderne Variante des melodiegeschwängerten Thrash Metal klingen zu wollen – und so klingt ein Statement einer Band, die es satt ist, in die Ecke einer modischen Erscheinung gedrängt zu werden. Ob sie die Botschaft durch den ratternden Opener „Ignition“ oder durch die 80er-Revival-Kostüme während ihrer Liveauftritte übermittelt, ist letztendlich egal. Setzt dann das eingangs erwähnte und unterschwellig stets mitschwingende „Master Of Puppets“ Gefühl ein, weiß man, dass hier verdammt talentierte Musiker am Werk sind. Sei es in einem der stärksten Songs „Entrance Of The Conflagration“ oder in „Becoming The Dragon“, man kann sich kaum des Gefühls erwehren, die „Master! Master!“-Schreie des Mr. Hetfield verfolgten einen fast durch das gesamte Album.

Stimmlich gereift und von Gitarristen Corey Beaulieu nur noch durch dezent eingestreute Shouts unterstützt, sticht Matthew Kiichi Heafy in „The Crusade“ als Kopf der Band noch deutlicher hervor. Variabel auch in den Songs und mit dem nötigen Näschen in den Refrains – das beweisen sowohl das stampfende „And Sadness Will Sear“ als auch „The Rising“, das schon gefährliche Neigungen in Richtung MANOWAR-„Hymne“ aufweist – drängt sich eine weitere Frage auf: Werden METALLICA jemals wieder ein Album herausbringen, das so stark ist wie sein Mini-Klon? Vielleicht weiß das abschließende, achtminütige Instrumental „The Crusade“ eine Antwort darauf. Starke 8/10 Punkte für dieses moderne Metal Album mit einem gewissen Schuss 80er Jahre sind ihm sicher.

15.10.2006
Exit mobile version