Unlight - Sulphurblooded

Review

Für Kompromisse sind UNLIGHT eben so wenig bekannt wie dafür, sich absichtlich eine schlechte Produktion zu verpassen, um möglichst Underground-konform zu sein. Leider sind die Black Thrasher ebenfalls kein Garant für durchgehend gleichbleibende Qualität und somit treiben die Baden Württemberger bisher eher im Fluss für Spartenfreunde, um eventuell geangelt zu werden.

„Sulphurblooded“ reiht sich da nahtlos ein. Durchgehende Qualität ist sowohl instrumental als auch in der Produktion hörbar gegeben, doch der entzündende Funke fehlt viel zu oft. Erneut gibt es eine sehr auf die Gitarrenarbeit bedachte Mischung aus Black und Thrash. Die Kälte in den Riffs wird oft durchbrochen von verschiedenen Soli oder brutalen Attacken des Schlagzeugs. Die deftige Portion Groove im Klanggewand UNLIGHTs macht das Material dann auch befriedigend kurzweilig. Leider bleiben im Endeffekt nur wenige Songs wirklich in Erinnerung. Da wäre „Sit Transit Gloria Mundi“, das mit seinem hymnenhaften Riffing zu wahrer Größe emporsteigt und als Hit des Albums beinahe ein Ohrwurm ist. Ein weiterer saftiger Brocken ist „Deine Waffen Zu Meinen Füßen“, einer von zwei deutschsprachigen Songs des fünften Werks. Das gute Stück geht flott und deftig zur Sache, bietet immer wieder Momente an der Gitarre, die mindestens aufhorchen lassen, im besten Falle aber die Trommelfelle gehörig freipusten. Ansonsten bleibt die ermüdende Geschichte aus musikalischer Klasse einerseits, aus songwriterischen Defiziten auf der anderen Seite. Es fehlt an Gedächtnisstützen oder wahrer Gewaltbereitschaft, um den Hörer zu fesseln oder zu plätten.

UNLIGHT verpassen auch mit „Sulphurblooded“ den großen Sprung. An Fähigkeiten an ihren Instrumenten kann das nicht liegen, aber eventuell daran, dass sich der Black/Thrash entweder so langsam in Richtung Rente bewegt, oder doch zu viele gleich gelagerte Bands unterwegs sind. Ein qualitativ hochwertiges Album ist es dennoch, das mit zwei, drei Höhepunkten sogar ein paar Pluspunkte für sich beanspruchen kann, für mehr als eine Platzierung im höheren Mittelfeld reicht es aber leider nicht.

16.09.2010

Chefredakteur

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