Unlight - Death Consecrates With Blood

Review

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Erst zuschlagen, dann nachfragen. Direkt auf die Fresse. Ohne Vorwarnung. Das bezeichnet, wenn man den Medien glauben darf, nicht nur den Zustand auf vielen deutschen Schulhöfen, sondern auch die Attitüde, mit der UNLIGHT offenbar an ihrem neuen Album „Death Consecrates With Blood“ gearbeitet haben. Denn dort machen sie gleich mit dem eröffnenden Titeltrack klar: Hier geht es richtig zur Sache. Macht keine Gefangen, zeigt kein Pardon! Oder etwa doch? Nach einer bestialischen Knüppelorgie geht die Band recht unverblümt vom Gas, groovt im Midtempo nackentreibend und sehr imprägnant daher. Das Ganze dann noch gewürzt mit einem frostigen Blackmetalriff – voila!, fertig ist ein fieser Black-Thrash-Bastard.

Da ich hier nicht ganz so überfallartig zu Werke gehen möchte wie UNLIGHT auf ihrem Album, nun erst mal ein paar Infos zur Band. Schon seit einer ganzen Weile, mittlerweile elf Jahre, treiben UNLIGHT sich im deutschen Untergrund herum. Ein Demo, drei Full-Lenghts und eine Split-CD mit NORDAFROST später werfen sie nun „Death Consecrates With Blood“ auf den Markt. Für die Band selbst sicherlich ein großer Sprung, sicherten sie sich doch mit diesem Release einen Deal mit Massacre Records. Genug Erfahrung hat die Band also. Das zeigt sich, mit geringen Einschränkungen, auch auf ihrem neuen Album.
UNLIGHT haben es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, alle erdenklichen Geschütze aufzufahren, damit beim Hörer keine Langeweile aufkommt. So zeigt sich ihre Scheibe als munterer Black-Thrash-Mix, der ab und an auch mal in den (melodischen) Death abdriftet und hier und da auch mal ein Solo vorzuweisen hat. Abwechslung um jeden Preis ist dabei trotzdem nicht die Devise, die die Band verfolgt: allzu unhomogen wirkt auf der Platte nichts, UNLIGHT haben einen Sound gefunden, der sich durch das ganze Album zieht.
Leider funktioniert das nicht immer. Es gibt Stellen, da zeigt die Gruppe noch Schwächen im Songwriting, wiederholt sich zu oft, wird langweilig, oder scheint einfach etwas ideen- und witzlos. Alles in Allem stimmt das Album aber, einige Songs stechen auch als wirkliche Knaller hervor. Zu nennen wären da natürlich der sofort zündende Titeltrack, aber auch „The Old Black Magic Spell“, das mächtig thrasht, oder „Becoming The Ungodly Sin“, mit mächtig viel Groove.
Was negativ auffällt: Das meiste Pulver verschießen UNLIGHT schon im ersten Drittel ihrer Platte. An die ersten vier Songs kommen sie im späteren Verlauf nicht mehr heran, überhaupt findet sich in der zweiten Hälfte kein wirklicher Ohrwurm mehr.

Zuletzt bleibt zu sagen, dass die Band ihrem Album einen wirklich angenehmen Sound verpasst hat; druckvoll, wummernd und gut ausdifferenziert veredelt dieser die Songs. Nichts für totale Blackmetalpuristen, dem Album allerdings sehr angemessen. Wer auf gutgemachten Black Metal besonders dann steht, wenn es hier und da mächtig groovt und auch die ein oder andere Melodie hängenbleibt, der sollte UNLIGHTs neues Album auf alle Fälle testen. Ein wirklich anständiges Album, das mit zwei weiteren Knallersongs sogar richtig gut wäre.

20.03.2009

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