Vex - Promo 2005

Review

Vor gut vier Jahren habe ich mal versucht, das erste Demo der Amerikaner VEX in die Finger zu bekommen – und danach nichts mehr von der Band gehört. Wird wohl wieder so eine Eintagsfliege gewesen sein, dachte ich mir. Doch weit gefehlt, VEX sind putzmunter und haben im letzten Jahr eine Promo-CD aufgenommen, mit deren Hilfe die Texaner eine Plattenfirma für die Veröffentlichung des bereits fertig komponierten Debüts „Thanatopsis“ finden wollen.

Ganz hoffnungslos scheint dieses Ansinnen nicht, denn die unter dem wenig aufregenden Titel „Promo 2005“ zusammengefassten drei Lieder (die auch auf dem Album vertreten sein werden) klingen gar nicht übel. Wenn ich oben als Stil „Melodic Death Metal“ angegeben habe, so muss das hier relativiert und genauer analysiert werden. Musikalisch sind VEX auf jeden Fall in Schweden zu Hause, die meiste Zeit des Jahres verbringen sie wohl in Göteborg. Ausflüge in traditionellere Elchtod-Gefilde stehen aber ebenso auf dem Programm wie die gelegentliche Thrash-Exkursion. „Eyes Of Wrath“ wartet gar mit einem Lead auf, das auch auf „The Somberlain“ nicht völlig fehlplaziert gewesen wäre. Wie repräsentativ dies jedoch für VEX anno 2006 ist, kann ich nur schwer einschätzen, denn besagtes Stück war schon auf dem ersten Demo vertreten. Wie dem auch sei, zumindest für die Dauer von drei Liedern wissen die Amerikaner durchaus zu überzeugen. Das Material ist abwechslungsreich, wirklich gut produziert und kommt mit ein paar gefälligen Melodien daher.

Andererseits bieten die drei Stücke keine ganz grossen Höhepunkte, „gefällig“ ist eben nicht „genial“. Und auch wenn ich das Material sehr hörbar finde, so muss ich dennoch sagen, dass VEX letztendlich etwas bieder klingen. Mit dem richtigen Label im Rücken wäre das allerdings kein Grund, nicht doch Erfolg zu haben. Auch aus Schweden kommt seit gut zehn Jahren bestenfalls MeloDM-Hausmannskost, und die verkauft sich wie geschnitten Brot. Eben alles eine Frage des Marketings.

21.12.2006
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