Walking Dinos - Nille Grind

Als Musikredakteur hat man sachlich zu bleiben. Geschmäcker sind verschieden und wenn man einem Album die schlechteste Wertung verpasst, die eine Beurteilungsskala her gibt, sollte man es auch nachvollziehbar begründen können.

Im Falle von WALKING DINOS weigere ich mich aber schlichtweg sachlich zu bleiben. Denn was man da zu hören bekommt, ist nicht einfach schlecht – es ist beleidigend! Was sich der Haufen(12 Beteiligte – Musiker darf man das nicht nennen)dabei gedacht hat dieses „Album“ an die Presse zu verschicken, kann man nur ganz schwer nachvollziehen. Mir wäre es sogar peinlich das Ding dem engsten Freundeskreis vorzuspielen.

Von Musik kann man hier kaum sprechen. Die 78 Tracks bestehen durchgehend von einem hohl zusammengezimmerten Techno Bass, auf den dann irgendwelche Effekte geklatscht werden. Klingt manchmal wie ein kaputter PC Speaker (ohne Retro Charme). Darüber kreischt völlig atonal eine mal hoch, mal runter gepitchte Stimme, die Lebensweisheiten wie „Scheißen, immer scheißen“ von sich gibt. Im Dauerloop. Sonst passiert nichts. Naja, immerhin ist der akustische Durchfall selten länger als eine Minute, dann geht es schon zur nächsten schlechten Idee. Nix da mit KASSIERER-Charme – lustig ist das Ganze nicht. Gitarren kommen im Prinzip kaum vor und wenn dann höchstens als Krachuntermalung (nein kein Sludge, einfach Krach). Das ist so ungrindig, wie Songtitel á la „Kot, Kot, überall Kot!“ unlusitg sind. Dieses Kollektiv scheint sich nicht nur einen schäbigen Drumcomputer und die Vorliebe für Fäkalien zu teilen, es ist auch solidarisch untalentiert. Keine einzige gute Idee, nicht mal eine Sekunde lang. Und das bei einer Spiellänge von fast 80 Minuten!

Normalerweise sollte man sich dafür schämen, in diesem Fall sage ich es mit einem gewissen Stolz – diesen Auswurf habe ich nach 20 Minuten in den Mülleimer befördert. Und das waren bereits 20 Minuten zu viel. Unerträglicher Schund.