2010er-Songs, die auf keiner
Metal-Party fehlen sollten

Special

Im Metal kommt nichts geiles mehr raus? Von wegen! In der vergangenen Dekade sind zweifellos viele großartige Alben erschienen. Aber auf vielen Metal-Partys laufen trotzdem immer noch totgespielte Klassiker wie ‚I Wanna Be Somebody‘. Dabei gibt es viele herausragende Songs, die sich inzwischen teilweise zu Hits gemausert haben, sogar in den als veraltet geltenden Genres. Einige von ihnen stellen wir euch vor.

MIDNIGHT – Evil Like A Knife

MOTÖRHEAD sind tot, lang leben MIDNIGHT! Das Trio aus Cleveland ist ohne Zweifel jetzt schon eine Kult-Band: Die Henkerskapuzen sind genauso ikonisch wie das Bandlogo und der rotzige „Gesang“ von Athenar. Als Krönung obendrauf gibt es eingängige Songs und wunderbar trashige Gewaltverherrlichung. Zumindest um Mitternacht muss dieser Song gespielt werden.

ACCEPT – Teutonic Terror

Eines der Comebacks des Jahrzehnts gab es direkt am Anfang: ACCEPT! Man war im Vorfeld von „Blood Of The Nations“ skeptisch, schließlich lag das letzte Album 13 Jahre zurück, dazu gab es nur eine Platte ohne Udo Dirkschneider, „Eat The Heat“, welche als die schlechteste der Metal-Institution gilt. und Mark Tornillo war damals noch ein unbeschriebenes Blatt. Schließlich belehrte das Album die Kritiker eines besseren: ACCEPT hatten es noch voll drauf, wie dieser Song exemplarisch zeigt.

IDLE HANDS – Don’t Waste Your Time

Das Debüt des vergangenen Jahres stammt definitiv von IDLE HANDS. Die Gruppe aus Portland, Oregon präsentierte darauf ihren faszinierenden Hybrid aus klassischen Metal und einer düsteren Atmosphäre, die sonst eher für Dark Wave charakteristisch ist. Gerade bei diesem balladesken Song kommt dieser Mix gut zur Geltung. In den nächsten Jahren kann aus diesem Quartett etwas großes werden.

KVELERTAK – Mjød

Ein fremdsprachiger Text und eine Bassmelodie, die sich sofort in das Gehirn einfräst: Was schon das Erfolgsrezept von so manchen Sommerhit ist, funktioniert natürlich auch bei härterer Musik, genauer Black ’n‘ Roll. Natürlich haben die Norweger bei weitem bessere Songs geschrieben, als dieses Trinklied, doch gerade durch seine Simplizität setzt es die Anforderungen so niedrig, dass man dem Lied auch dann folgen kann, wenn man schon zu viel von dem besungenen Met hatte. Prost.

BARONESS – Take My Bones Away

Zugegeben, ‚Take My Bones Away‘ ist mit seinen Tempi-Wechsel eigentlich eher ungeeignet. Aber da ich den Song schon einmal im Helios37 gehört habe und ihn auch für gelungen halte, kommt er trotzdem in diese Liste.

GRAND MAGUS – Triumph And Power

Seit gut einer Dekade haben GRAND MAGUS sich als zuverlässiger Lieferant von hochwertigen Alben profiliert. So hat zumindest jedes Album seit „Hammer Of The North“ bei uns mindestens acht Punkte kassiert, das aktuelle Album „Wolf God“ ist auf Platz Sieben unserer Jahresbestenliste gelandet. Dass dabei so mancher Hit entsteht, versteht sich von selbst. Exemplarisch sei ‚Triumph And Power‘ genannt, der vor allem durch den grandiosen Refrain punktet.

KREATOR – Gods Of Violence

Die Altessener Thrash-Pioniere mussten Kritik einstecken, weil sie dazu übergegangen sind, eingängigere Songs zu schreiben. Dabei wird aber ausgeblendet, dass sie dies immer noch auf einem hohen Niveau tun. Gerade das letzte Album „Gods Of Violence“ war gespickt mit vielen Kandidaten für diese Liste.  ‚Satan Is Real‘  und ‚Fallen Brother‘ etwa überzeugen durch ihre Fokussiertheit und den prägnanten Refrain. Das Rennen macht aber der Titeltrack, der durch seinen „We Shall Kill“-Refrain besticht und im Gegensatz zu den beiden genannten Stücken eine zünftige Portion Thrash bietet.

NIGHT DEMON – Heavy Metal Heat

Dieses Trio gehört zu den Aufsteigern im traditionellen Metal. In der vergangenen Jahren haben sie sich durch exzessives Touren und hochwertige Releases eine breite Fanbase erspielt. Die Songs sind also bekannt. Einer der bekanntesten von ihnen dürfte ‚Heavy Metal Heat‘ sein. Dieser Track greift glaubhaft den Metal-Spirit auf, den viele mit ihm verbinden, was nicht zuletzt auch am angenehm klischeefreien Text liegt. Unbestrittenes Pflichtprogramm.

MANTAR – Era Borealis

Ein verzerrtes, düsteres Riff und ein Refrain mit einem prägnanten, faszinierenden Spruch: Das sind die schlagenden Argumente von diesem Song, der 2016 auf „Ode To The Flame“ erschienen ist und der Band einen erheblichen Popularitätsschub verschafft hat. Seitdem lässt das Duo mit ihrem unwahrscheinlich vollen Sound kaum eine Festival-Bühne aus, auf denen es ihnen vom Publikum natürlich wiederschallt: „This is era borealis. This is death über alles.“

INSANITY ALERT – Why Is David Guetta Still Alive?

Es sind letztlich nur 49 Sekunden, die haben es aber in sich. Die Österreicher beschreiben mit einer unvergleichlichen Ernsthaftigkeit, wie man die hiesige Populärmusik optimieren könnte. „Couragous volunteers“ müssten das „House“ niederbrennen und die Tonträger und Turntables zum weiteren Einsatz unbrauchbar machen. Somit haben wir es hier nicht nur mir einem guten Party-Song, sondern auch einer Anleitung zur Herstellung der kulturellen Vormachtstellung des Metals zu tun. Eventuell ist das auch ironisch gemeint, aber das kann ich mir nicht wirklich vorstellen.

VISIGOTH – Steel And Silver

Joey DeMaio wäre neidisch, angesichts der vielen Fäuste, die bei dem Refrain dieses Liedes in die Luft gehen. Und die Sänger von passablen Bands, die verzweifelt versuchen, beim halbstündigen Auftritt am Nachmittag auf der Nebenbühne ein paar Leute zum Mitsingen des „Ohohoh“-Teils zu bekommen, würden auch völlig den Glauben verlieren. Denn der Opener von „The Conqueror’s Oath“ ist einer der wenigen Songs, auf die das Wort mitreißend tatsächlich zutrifft. Kaum eine Faust bleibt ungezückt, kein Mund bleibt stumm. Die Anziehungskraft, die von diesem Lied ausgeht, sucht nicht nur heutzutage seinesgleichen. Auch im Vergleich zu den Klassikern macht ‚Steel And Silver‘ eine gute Figur.


Auch, wenn einige an dieser Liste gerne Änderungen vornehmen würden, so sollte aber doch umfassend geklärt sein, dass es keinen vernünftigen Grund mehr gibt, um ‚Danger Zone‘ von KYLIE LONGJEANS zu spielen.

14.01.2020

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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