Accept - Humanoid

Review

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Seitdem sich ACCEPT 2010 mit Mark Tornillo am Mikro neu formiert haben, erlebt das deutsche Teutonenstahl-Urgestein einen ewigen zweiten Frühling. Keines der veröffentlichten Alben fiel bei Kritikern und Fans durch, auch wenn manche behaupten, dass das aktuelle U.D.O.-Lineup mehr ACCEPT ist als die ursprüngliche Band. Fakt ist, dass Wolf Hoffmann sein Baby sicher durch die Jahre steuert und nun mit „Humanoid“ das 17. Werk präsentiert. Zwar ist es kein Konzeptalbum, dennoch ist das übergreifende Thema der Umgang mit künstlicher Intelligenz und die Abhängigkeit der Menschheit von Technologie.

ACCEPT – handgemachte Musik über künstliche Intelligenz

Der größte Unterschied zum drei Jahre alten „Too Mean To Die“ dürfte der Wechsel von Nuclear Blast zu Napalm Records sein. Wer eine Platte von ACCEPT auflegt weiß, was er bekommt. Eine starke Leadgitarre unterstreicht die treibenden Riffs und Hoffmanns Faible für ausufernde Soli ist auch auf „Humanoid“ vertreten. Dabei vergisst die Band nicht, genug Wiedererkennungswert in die einzelnen Tracks einzubauen. Den Titelsong prägt ein starker Refrain, der sich aufgrund Tornillos markantem Gekeife schnell im Kopf festsetzt.

ACCEPT manövrieren auf „Humanoid“ zwischen modernen Themen und Musik der alten Schule. Ein Stück wie „Man Up“ könnte mit seiner rotzig-rockigen Attitüde auch auf „Metal Heart“ stehen. Doch die altgediente Truppe versteht es, sich variabel zu präsentieren und wechselt stampfende Rocker mit flotten Heavy-Metal-Nummern wie „The Reckoning“ und „Nobody Gets Out Alive“ ab. Mit „Ravages Of Time“ ist auch eine Ballade, die mehr als „The Best Is Yet To Come“ vom Vorgänger überzeugen kann, an Bord. Hier zeigt Sänger Tornillo, dass er sein Reibeisen auch gegen ein samtiges Tuch eintauschen kann.

Jedoch muss man sagen, dass „Humanoid“ zwar in vielen Belangen bietet, was ACCEPT-Fans erwarten, aber insgesamt nicht so mitreißt wie „Too Mean To Die“, das mit „The Undertaker“, „Symphony Of Pain“ und „Zombie Apocalypse“ gleich mehrere neue Klassiker produziert hat. Das ist Meckern auf hohem Niveau, denn einen künftigen Livehit liefert die neue Platte mit „Straight Up Jack“, bei dem man sofort die Lust verspürt, sich einen Dram Single Malt einzuschenken.

„Humanoid“ fügt sich nahtlos in die Diskografie der Band ein

Nach über 50 Jahren Bandgeschichte erwarten wir von ACCEPT keine Experimente mehr und so fügt sich „Humanoid“ nahtlos an die bisherigen Post-Reunion-Alben an. Auch wenn die Hitdichte auf den Vorgängern höher war, werden Fans zufrieden sein, sodass es auf diesem Level gerne noch 15 Jahre weitergehen darf.

19.04.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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2 Kommentare zu Accept - Humanoid

  1. Werner sagt:

    Ja,

    wieder ein recht gutes Album – aber wie sagt man so schön: Same game as ever

    Kommt mir alles derart bekannt und von Accept schon dagewesen vor, daß ich kaum merke, daß es ein neues Album ist, leider!

    Für sich alleine gesehen eine gute Scheibe. Aber keineswegs ein Highlight von Accept.

    7/10
  2. guy.brush sagt:

    Ich finde es nicht unbedingt schlecht, aber vom Songwriting doch sehr generisch und uninspriert. Auch der Sound ist typisch Andy Sneap, sprich, solide aber reisst einen nicht vom Hocker! Kommt für mich nicht übers Mittelmaß hinaus … gleiches gilt auch für die Vorgänger! Blind Rage war das letzte Album dem ich noch mehr abgewinnen konnte, die Nachfolger wirkten auf mich wie lauwarme Aufgüsse – gleiches gilt für Humanoid. Vielleicht liegt`s daran, dass der Wolf nach und nach das komplette Line-Up ausgetauscht hat – für mich jedenfalls wurde es mit jedem Abgang uninteressanter!

    6/10