Die 10 ...
romantischsten Love Songs im Heavy Metal

Special

Zum Valentinstag gibt es Love Songs.

Die folgenden Begriffe kommen in diesem Artikel nicht vor: Powerballade, harte Schale, weicher Kern, Dosenöffner, Schmachtfetzen, Totaleclipseoftheheart und Engtanzschieber.
In diesem Artikel thematisiert werden: Satan, Nekrophilie mit Tieren, flammende Himmel und Hölle, Todesschlaf und die Schnapskirsche.
Denn wenn metal.de eines am allerwenigsten ist, dann ist das ein Magazin für Whimps, für Posers und für deren Freundinnen und deren Freundinnen. Backward message: Evol!
(DORO kommt hier daher nur im Vorprogramm vor. Warum allerdings BELMEZ mit dem Klassiker „Meine Kraft“ nicht am Start sind, kann hier niemand schlüssig erklären…)

TANKARD – „Mon Cheri“

Die große Romanze besteht natürlich eigentlich zwischen TANKARD und dem Bier. Mit „Mon Cheri“ machen die Frankfurter Thrasher 1988 allerdings furchtlos dem härteren Zeug die Aufwartung: NAPALM DEATH (musikalisch) und der Schnapskirsche in Schokolade (textlich).

I want you my baby
I need you my sweetheart
My heart Is full of love for you
[…]

GWAR – „I Hate Love Songs“

„I’m In Love With A Dead Dog“ haben GWAR zwar auch mal nonchalant festgestellt. Das coolere Liebeslied von Mr. Urungus und seinen außerirdischen Scumdogs ist jedoch die 1997er-Ansage „I Hate Love Songs“. So buchstabiert man P-U-N-K-H-Y-M-N-E. Gottverdammt. Du hast mich verlassen? Zerstörung für die Massen!

I hate love songs and I hate lovers
I hate everything that I can’t have so I hate you
[…]
I love hate songs ‚bout mass destruction
other people’s pain takes my mind off you
I love puppies when they’re road-kill
They’re too cute too live, too cute to live
like you
[…]

TIAMAT „The Sleeping Beauty“

Johan Edlund hat zwar auch schon opulente Oden an Mutter Gaia verfasst, wir wollen hier aber in unserem Koordinatenkreuz bleiben (geschlossendes Schuhwerk, Blumen ggf. nur in Schwarz, keine Sonne).
Und überhaupt kommt man bei TIAMAT an „The Sleeping Beauty“ kaum vorbei, wenngleich die 1992 gefeierte Sehnsuchts-Serenade nicht ganz makellos gealtert ist. In TIAMATs Hit kommen PARADISE LOST, Dornröschen, Sehnsucht, dunkle Depression und Hoffnung recht geschmeidig zusammen.

[…]

The more I drink, the more I see
That suicide could be the key
To the place called paradise
Where pain not dwells, not hate nor lies
But if I look beyond all this
I reckon something I would surely miss
Because in my dreams I rule my life
And the sleeping beauty is my wife
[…]

MERCYFUL FATE – „Welcome Princess Of Hell“

Möge uns das Schicksal gnädig sein: Zu kreischenden Gitarren und schneidendem Falsett werden ganz unverblümt okkulte Praktiken geschildert und die Prinzessin der Hölle ange… äh… himmelt. Und statt auf dem Index landet das Machwerk 1984 auf den Plattenspielern einschlägiger Szene-Treffs und vormals unbefleckter Kinderzimmer. Wir müssen uns schon fragen, wie es dazu kommen konnte.
Gerade heute, wo diverse wirklich höllische Damen durchs öffentliche Leben marschieren, von denen garantiert keine vom rechten Weg in Richtung des Left Hand Path tendiert. Warum bleibt „Welcome Princess Of Hell“ ein Underground-Hit, warum wird ein solches Stück nicht als Teil der Allgemeinbildung anerkannt? Hier ist sie doch, die wirkliche Alternative. Klassischer Schwarze-Messe-Stoff von KING DIAMOND und seinen diabolischen Dänen, eindeutig zu befreien aus der kulturellen Abseite.

[…]

Never will I break the oath I gave
I hail you again in Satan’s name, Princes of Hell
Even in the night I see the light shining
bright
[…]

GHOST – „He Is“

GHOST kennen auch überhaupt keine Schmerzen: Schreiben Satan eine Schmacht-Schnulze ins Poesie-Album. Und uns den Reiz des Ungehorsams hinter die Ohren (in denen sich „He is“ als weiterer gottloser Ohrwurm hartnäckig festfrisst). Spaß muss sein.

[…]

He is
He is the shining and the light
Without whom I cannot see
And he is insurrection
He is spite
He is the force that made me be
[…]

DARKTHRONE – „Natassja In Eternal Sleep“

Natassja war eine dämonische Hexe, hat weder den Priester geküsst noch das Blut von Jesus getrunken. Standard. Aber bemerkenswert ist durchaus, dass der Opener des vielleicht größten Klassikers des norwegischen, des echten Black Metal gleich in der zweiten Zeile preisgibt, dass das lyrische Ich weint. Meines Erachtens ein Paukenschlag. DARKTHRONE, holy DARKTHRONE… subversiv und stark.

Alcohol is in my veins…
Tears fall as I think of you
The true memory you left me with
is a key to the wine of melancholy
[…]

SCORPIONS – „We’ll Burn The Sky“

So. Ganz ohne die SCORPIONS geht es nicht. Denn deren zwischen Melancholie und Euphorie unkitschig pendelnde Ballade „We’ll Burn The Sky” von ’77 ist nachgerade beunruhigend gelungen. Mag deren Text auch von Uli Jon Roths damaliger Freundin Monika Dannemann und nicht von Klaus Meine stammen – dass die Nummer und “You And I” etc. derselben Band zuzuordnen sind, das stellt doch die Evolutionstheorie massiv infrage.

[…]

I know we’ve never been apart
Your love sets fire to my heart
We’ll burn the sky
When it’s time for me to die
[…]

SAINT VITUS – „Patra (Petra)“

Too late. Petra ist weg und so vieles ungesagt. Kaum eine Band schafft es so wie die großen SAINT VITUS, das emotionale Balancieren am Rande des Abgrunds würdevoll zu vertonen: Offene Karten statt unangenehmes Selbstmitleid. Ergreifend traurig.

When they told me
You were leaving
I began to
Feel sick inside

Because I never
Never got to tell you
What I’m feeling
Inside my mind
[…]

BLACK SABBATH – „N.I.B“

Wenn man sich etwas eingehender mit BLACK SABBATH beschäftigt, kann einem Angst und Bange werden: Flammende Liebeserklärung ans „Sweet Leaf“, energische Ablehnung der „War Pigs“ und das Kreuz haben sie auch immer richtigherum getragen. Da ist es beruhigend, dass wenigstens „N.I.B.“ seinen dunklen Schatten über die Hippie-Szenerie legt.

[…]
Now I have you with me, under my power
Our love grows stronger now with every hour
Look into my eyes, you will see who I am
my name is Lucifer, please take my hand
[…]

ENTOMBED – „Evilyn“

„Evil-Lyn is a fictional character in the popular Masters of the Universe toy line […]. An evil witch who aids Skeletor as his second-in-command with her powers of darkness. She is vastly more intelligent than Skeletor’s other minions […].“ (en.wikipedia.org/wiki/Evil-Lyn)

[…]
She’s gone down below
But I’m no longer at her side
And I’m drunk with the love
Of the dead who is my bride

[…]

14.02.2017
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