Visions Of Atlantis
Listening Session zu "Delta"

Special

VISIONS OF ATLANTIS werden am 25. Februar 2011 das vierte Album über Napalm Records veröffentlichen. Dabei sah es nach dem dritten Album auf Grund von mehreren Besetzungswechseln zunächst nicht gut für die Band aus. Mario Plank und Martin Harb liessen sich jedoch nicht beirren und fingen Anfang 2008 damit an, neue Songs zu schreiben. Ungefähr zwei Jahre dauerte dieser Prozess, dann folgte ein knappes Jahr Feinschliff und Arbeit im Studio. Nach drei Jahren präsentieren sich VISIONS OF ATLANTIS nun mit neuer Besetzung und neuem Album.

Das neue Werk „Delta“ kann durchaus als neues Kapitel in der Geschichte von VISIONS OF ATLANTIS bezeichnet werden, das mit den Besetzungswecheln und den daraus resultierenden Veränderungen im Songwriting zu begründen ist. Da der alte Songwriter ausstieg, hat erstmalig auch Mario Plank für VISIONS OF ATLANTIS Songs geschrieben, so dass nun die Hälfte der Songs aus seiner Feder, die andere Häfte von Martin Harb stammt. Die zwei komponierten ihre Songs unabhängig voneinander und warfen im Nachhinein ihre Kompositionen zusammen, ein Verfahren, das die Band auch in Zukunft beibehalten möchte.
Trotz aller Veränderungen in der Band spielt die Wassermetaphorik nach wie vor eine zentrale Rolle in den Songs, ist jedoch in andere Kontexte eingebunden als früher. Wer die Songs voll und ganz erfassen will, muss die Texte auf mehreren Ebenen lesen und das Album mehrmals hören, denn einige der Songs verlangen dem Gehör einfach zu viel ab. Ein Eindruck, den Mario und Martin im Interview bestätigen, da dies schon von einigen Testhörern an sie herangetragen wurde. Dies sollte aber niemanden abschrecken, sondern dazu einladen, sich voll und ganz auf „Delta“ einzulassen. Wir haben dies bei einer Listening-Session in den Münchner Dreamsound Studios versucht.

Black River Delta
„Black River Delta“ gibt dem Hörer die Möglichkeit, sich auf „Delta“ einzustellen. Eine fiktive Geschichte in der es um die Reise ins Jenseits geht und die Frage gestellt wird, was man gemacht hat und wohin einen der Fluss bringen wird. Der überwiegend im Uptempobereich angesiedelte Song wird durch einen ruhigen Zwischenpart aufgelockert.

Memento
Meines Erachtens der stärkste Song auf „Delta“. Ein sehr langer aber auch abwechslungsreicher Song der mit mehreren Tempiwechseln aufwartet und den zwei Sängern Gelegenheit gibt ihr ganzes Können unter Beweis zu stellen.

New Dawn
Der mit 2:55 Minuten auffällig kurze Song wird die erste Single des Albums sein, zu der es auch ein Video geben wird. Die Textzeile „Burn my heart, burn it out“ brennt sich ins Hirn.

Where Daylight Fails
Eingeleitet durch ein Keyboardsolo fällt der Song durch dezente Orchesterarrangements und abwechslungsreiche Songstrukturen auf. Der Gesang hat im Gegensatz zu einigen anderen Songs die Möglichkeit, sich von den Instrumenten abzuheben.

Conquest Of Others
„War is what I bring, war is what I do.“ Ein Song über jene, die die Fäden im Krieg ziehen. Das Intro besteht aus Kriegsgeräuschen und dem Song eine bedrohliche Stimmung verleiht, die durchweg gehalten wird und auch von den zwei Sängern getragen wird.

Twist Of Fate
Hier hören wir Sängerin Maxi Nil, die Nachfolgerin von Melissa Ferlaak, mit einer sehr angenehm warmen Stimme, unterlegt von Streicherarrangements.

Elegy Of Existence
Wirkt beim ersten Hören überladen. Es scheint keinen Raum für die einzelnen Instrumente zu geben, in dem sie sich entfalten können da sie mehrheitlich gleich laut sind.

Reflection
Schon bei den ersten Keyboardanschlägen ist klar, bei „Reflection“ handelt es sich um eine Ballade. Eines der liebsten Stücke von Maxi Nil bei dem sie mit warmem, ruhigem Gesang begeistert. Klavier und Streicher dominieren diesen Song, räumen aber auch der Gitarre Raum für ein Solo ein.

Sonar
Stand bei der Listening Session noch an erster Stelle des Albums und hat mich an der Stelle schlichtweg überfordert. Ein Song, der definitiv mehr als einen Durchlauf braucht um voll und ganz erfasst werden zu können.

Gravitate Towards Fatality
Auch dies ein Song, der sich beim ersten Hören nicht voll erfassen lässt, komplexe Orchesterarrangements verabschieden den Hörer und laden zugleich ein, „Delta“ noch einmal von vorne zu hören.

Mit seinen im Verhältnis zu früheren Alben eher kurzen Songs und einer Gesamtspielzeit von 48 Minuten wirkt „Delta“ zunächst etwas kurz, erweist sich aber als kurzweilig. Womit VISIONS OF ATLANTIS nach eigener Aussage ihr Ziel erreicht haben, ein Album das nicht künstlich gestreckt ist, sondern genau die richtige Laufzeit hat. Anders als es inzwischen üblich ist, wird es auch keinen Bonustrack geben, da die Band das Songmaterial genau so wie es jetzt ist, konzipiert hat. Sehr schön auf das Album abgestimmt ist auch das Artwork, das Mario Plank gestaltet hat, die aktuellen Promo-Fotos stammen von Tony Härkönen.

Schon vor Veröffentlichung von „Delta“ werden wir uns auch live von der neuen Besetzung und den neuen Songs überzeugen können. VISIONS OF ATLANTIS sind im Februar 2011 mit RHAPSODY OF FIRE auf Tour und werden hoffentlich genauso gut angenommen, wie beim Metal Female Voices Festival.

Das aktuelle VISIONS OF ATLANTIS Line-Up:
Maxi Nil – Vocals
Mario Plank – Vocals
Wener Fiedler – Guitars
Mario Lochert – Bass
Martin Harb – Keys
Thomas Caser – Drums

15.01.2011

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