Misfire
Interpretationsspielraum

Interview

MISFIRE machen es old school. Auf „Sympathy For The Ignorance“ verzichtet die Band auf Clicktracks und modernen Schnickschnack. Im Interview verraten Bassist und Sänger Sean Coogan, Gitarrist und Sänger Jay Johnson und Schlagzeuger James Nicademus , woher sie ihre Inspirationen nehmen und warum ihr Debüt nur auf diese Weise funktioniert.

Endlich wieder Spaß an der Sache

Hey Jungs, bevor wir zu „Sympathy For The Ignorant“ kommen: Ihr seid seit 2018 aktiv und habt in dieser kurzen Zeit zwei EPs und jetzt ein Album veröffentlicht. Woher nehmt ihr all diese Songideen?

James: Nach der Trennung von meiner vorherigen Band DIAMOND PLATE habe ich drei Jahre lang keine Musik geschrieben, deswegen war es ein großer Spaß, mit MISFIRE wieder Thrash zu schreiben. Jay und ich kennen uns seit unserer frühesten Kindheit und haben immer schon miteinander gejammt. Wir alle haben ähnliche Einflüsse und darum funktioniert es.

Jay: Wir spielen uns die Ideen einander zu, wenn wir gemeinsam in einem Raum jammen.

Sean: Wir jammen wirklich viel und es hilft sehr, dass wir alle mehrere Instrumente spielen.

Der Titel des Albums ist sehr provokant. Warum sollte man „Sympathy For The Ignorant“ haben?

James: Erstmal sollte man sich das Album definitiv anhören, denn darauf spielt eine echte Band echte Instrumente und weil es verdammt noch mal kracht. Allerdings sollte man mit ignoranten Menschen eher nicht sympathisieren, worum es in den Lyrics des Titelsongs geht.

Das perfekte Artwork

Das Coverartwork ist sehr düster und könnte auch zu einer Death- oder sogar Black-Metal-Band passen. Was ist die Idee dahinter? Thrash-Artworks sind ja meistens eher farbenreich.

Jay: Wir hatten einfach eine Vision von Chaos und Unordnung. Als würde alles auseinanderbrechen.

James: Es ist so simpel wie die Botschaft in den Songs und es passt zur Musik. Es sieht nach einem Metal-Album aus und wir lieben, was der Künstler Alkoholterus erschaffen hat. Wir schickten ihm die Musik und er sendete uns das Albumartwork einen Tag später zu.

Ihr habt das Album ohne Clicktrack aufgenommen. Warum habt ihr diese Arbeitsweise gewählt und wie fühlte sich das für euch an?

James: Ein Click ruiniert Songs, wenn man sich nicht die Zeit nimmt, sie genau auszuarbeiten und ich hatte nicht das Gefühl, dass wir uns in diesen Kaninchenbau begeben sollten. Deswegen habe ich die Schlagzeugspuren für jeden Song in einem Take erledigt und bin zum nächsten übergegangen.

Jay: Das haben wir getan, weil es unseren Livesound am besten repräsentiert und wir dadurch einen organischeren Sound bekommen.

Sean: Ich habe das Album produziert und wollte den Geist und den Vibe von echten Musikern einfachen, die miteinander spielen.

MISFIRE lassen Freiraum für Interpretationen

Was inspirierte euch zu den Texten des Albums? Es fühlt sich an, als gäbe es einen roten Faden.

James: Der Großteil des Albums entstand bereits 2019. „Fractured“ ist der einzige Song, den wir 2020 geschrieben haben und von der Pandemie beeinflusst wurde. In den Texten geht es um verschiedene Situationen, die ich durchlebt habe und Beobachtungen, die ich in meinem Leben auf der ganzen Welt gemacht habe.

Jay: In den Songs geht es um die Welt und ihre aktuellen Konflikte. Außerdem geht es viel um unsere persönlichen Erfahrungen.

Als „Red Flag“ werden oft Verhaltensweisen beschrieben, die darauf hindeuten, dass eine Person potenziell eine toxische Persönlichkeit hat. Handelt der gleichnamige Song davon?

James: „Red Flag“ soll für Interpretationen offenbleiben. Es handelt, wovon auch immer du möchtest, dass es handelt. Du bist mit deiner Vermutung aber schon nah an dem, was den Text inspiriert hat.

MISFIRE haben das perfekte Line-up

„Death Trap“ ist auch ein Song der teutonischen Thrash-Legende DESTRUCTION. Ist der Songtitel eine kleine Referenz an die Band oder reiner Zufall?

Jay: Das ist nur ein Zufall. Aber DESTRUCTION sind definitiv ein großer Einfluss für uns!

James: DESTRUCTION sind geil. Als der Song fertig war, ist mir die Parallele aufgefallen, aber der Name passt perfekt, deswegen haben wir ihn so gelassen.

Ihr seid als klassisches Power Trio unterwegs. Habt ihr jemals darüber nachgedacht, ein viertes oder gar fünftes Mitglied in die Band zu holen, an der Gitarre oder den Vocals, sodass niemand eine doppelte Belastung hat?

Jay: Nein, wir planen, ein Trio zu bleiben und auf diese Art alles zu zerlegen.

James: Wir begannen als Quartett. Der aktuelle Line-up ist aber perfekt. Ich liebe die anderen Jungs.

Sean: Nein, wenn etwas nicht kaputt ist, braucht man es auch nicht reparieren.

31.03.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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