New World Depression
"Über das Schaffen von BOLT THROWER gibt es keine zwei Meinungen."

Interview

Mit „Abysmal Void“ veröffentlichen NEW WORLD DEPRESSION ihr bisher stärkstes Album. Wir sprachen mit Bassist Sascha darüber und über künftige Pläne der Band. Zudem erzählte er uns, warum BOLT THROWER im NEW-WORLD-DEPRESSION-Camp eine Konsensband sind.

Moin und Gratulation zum neuen Albumrelease. Wie schaut’s bei euch aus? Seid ihr zufrieden?

Moin! Wir sind sehr zufrieden und freuen uns, dass das Werk nun endlich für alle verfügbar ist. Das Album wurde bereits im Januar aufgenommen, aber durch den Release-Plan von Testimony Records mussten wir auf diesen Tag etwas länger warten. Das Warten hat sich jedoch gelohnt.

Mit „Abysmal Void“ seid ihr bei Testimony Records untergekommen – aktuell das Label für Death-Metal-Bands. Warum hat es so lange gedauert, bis ihr einen größeren Vertrag unterschrieben habt? Das letzte Album war ja auch schon ziemlich stark.

Mit den letzten beiden Alben waren wir bei einem Label aus dem Underground-Bereich. Fucking Kill Records hat sowohl „Descent“ als auch „Interment of Sins“ veröffentlicht und das für eine One-Man-Show wirklich ordentlich gemacht. Wir waren als Band lange zufrieden mit dem Status eines lokalen Phänomens. Bis zum Release von „Descent“ haben wir alles – von der Aufnahme bis zum Vertrieb – selbst gemacht. DIY eben. Als Julian 2018 eingestiegen ist, haben wir entschieden, NEW WORLD DEPRESSION professioneller aufzustellen, die Alben von Profis aufnehmen zu lassen und so den nächsten Schritt in unserer Entwicklung zu gehen.

Habt ihr Pläne, mit dem neuen Label im Rücken euren Backkatalog, der teils in Eigenproduktion, teils auf Kleinlabels erschien, neu zu veröffentlichen?

Es gibt erste Pläne, die letzten Alben ebenfalls bei Testimony Records zu veröffentlichen. Für konkrete Aussagen ist es aber noch zu früh. Die Verhandlungen laufen und nehmen hoffentlich bald Fahrt auf, da die LP-Version von „Interment of Sins“ fast vergriffen ist. Es gibt vielleicht noch zehn Exemplare – wer eins will, sollte sich beeilen.

Erzählt mal über „Abysmal Void“. Ich finde, das Album hat eine noch stärkere BOLT-THROWER-Schlagseite als der Vorgänger. Seid ihr große Fans?

BOLT THROWER ist die Band, auf die sich alle in der Band einigen können. Bei fünf Mitgliedern treffen natürlich verschiedene Geschmäcker aufeinander, und Death Metal ist ja nicht gleich Death Metal. Aber über das Schaffen von BOLT THROWER gibt es keine zwei Meinungen. Ja, wir sind Fans und versuchen, ohne ein Plagiat zu sein, die Fackel und den Spirit weiterzutragen.

Als weiteren großen Einfluss höre ich ASPHYX heraus. Ich finde, Hütte klingt sehr nach Martin Van Drunen. War er ein großer Einfluss?

Die Ähnlichkeit ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Ich denke aber, dass John Tardy neben Chuck Schuldiner der größere Einfluss ist. Wir haben das Glück, mit Hütte einen sehr facettenreichen Sänger zu haben. Neben seiner „Tardy-Stimme“ hat er auch hervorragende tiefe Growls im Repertoire. So konnten wir auch gesanglich eine sehr abwechslungsreiche Platte abliefern.

New World Depression - Abysmal Void

Ich finde, das Cover ist das bisher schönste von euch. Wer war dafür zuständig, und was soll es darstellen?

Das Cover stammt von Juan Castellano, der auch schon für THE BLACK DAHLIA MURDER, NIGHTBEARER und viele andere gearbeitet hat. Der Albumtitel spielt auf die Abgründe der Hölle an und genau das zeigt das Cover. Wir haben Juan den Albumtitel gegeben und ihn gebeten, in seinen unveröffentlichten Arbeiten nach etwas Passendem zu suchen. Ein Premade-Cover war direkt unter den ersten Vorschlägen, und nach etwas Feintuning waren alle überzeugt.

Was würdet ihr sagen, wie ihr euch vom Debüt „Unseal Pandora’s Curse“ bis „Abysmal Void“ entwickelt habt? Was ist vielleicht auch gleich geblieben?

Ein roter Faden durch unsere Karriere ist unsere Affinität zum Midtempo. Wir sind keine Band, die drei Minuten Blastbeats liefert. Wir lieben es, wenn es groovt und der Zuhörer unweigerlich den Kopf schütteln muss. Daran hat sich nie etwas geändert. Auch wenn wir uns natürlich weiterentwickeln und das Tempo stellenweise anziehen, bleibt der Kern bestehen. Unser aktueller Sound – Old-School-Death-Metal mit leicht melodischer Schlagseite und eingängigen Refrains – zeigt unsere Stärken perfekt. Die Entwicklung dahin hat eine Weile gedauert, und wir feilen weiter daran, aber da sind wir soundtechnisch zu Hause.

Habt ihr Pläne für eine (Headliner-)Tour?

Klassisches Touren ist für uns schwierig. Beruflich wie familiär sind wir alle stark eingebunden. Wir halten es eher wie TANKARD – wir sind Weekend Warriors. 2025 spielen wir zum Beispiel am 17.10. in Hamburg und am Tag darauf in Wismar. Am 29.11. geht’s dann noch nach Münster, um das neue Album auch in heimischen Gefilden zu präsentieren. Für 2026 stehen ebenfalls erste Gigs fest, mehr dazu findet ihr auf unseren Socials. Eine richtige Tour mit Nightliner und allem Drum und Dran ist trotz unserer Lebensumstände aber weiterhin ein Traum. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, würden wir natürlich alles daransetzen, das möglich zu machen.

Danke für die Beantwortung der Fragen – das letzte Wort gehört euch.

Wir möchten einfach mal Danke sagen. Für uns ist es alles andere als selbstverständlich, dass so viele Verrückte da draußen unser Album kaufen – sei es auf Konzerten oder über Bandcamp. Unsere Alben werden wirklich sehr gut angenommen. Dass sich dann auch noch ein Fanclub unter dem Banner „DISCIPLES OF DEPRESSION“ gegründet hat, erfüllt uns mit unfassbarer Freude. Macht alle gerne weiter so – wir tun unser Möglichstes, um so viel wie möglich zurückzugeben.

Quelle: Interview mit Sascha / New World Depression
05.10.2025

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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