Year Of The Goat
"Der böse König ist tot – lang lebe der neue König!"

Interview

YEAR OF THE GOAT ist so eine Band, die bislang noch kein schwaches Album herausgebracht hat. Ganz besonders das im September erschienene dritte Album „Novis Orbis Terrarum Ordinis“ sorgte für ziemlich überschwängliche Reaktionen allenthalben. Wir baten Gründungsmitglied und Mellotronist Pope zum Interview und sprachen mit ihm über die Hintergründe der Scheibe, das Leben auf Tour und dann war da ja auch noch etwas mit dieser anderen schwedischen Band…

Hi Pope! Danke, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Als erstes, wenn auch ein wenig verspätet: Gratulation zum Release des neuen Albums! Die Reaktionen sind ja bislang ziemlich gut, oder? Unter anderem ist „Novis Orbis Terrarum Ordinis“ – ich hoffe es ist ok, wenn ich es „NOTO“ nenne – Album des Monats im deutschen Rock Hard Magazin geworden.

Ja, Du kannst es gerne so nennen, das machen wir mittlerweile selbst auch schon. Die Reaktionen sind in der Tat ziemlich gut. Ich habe auch Dein Review gelesen, vielen Dank dafür! Natürlich sind wir glücklich über den „Album des Monats“-Titel im Rock Hard, aber auch darüber, dass wir im Soundcheck bei metal.de auftauchen.

Obwohl Ihr es in der September-Ausgabe unseres Soundchecks „nur“ auf den 12. Platz geschafft habt!?

Hey, aber immerhin sind wir auf der Liste. Glaub mir, ich habe in Bands gespielt, die niemals in irgend welchen Listen auftauchten. Für mich ist das also definitiv eine gute Sache.

In einem anderen Interview erwähntest Du, dass die Story hinter „NOTO“ am Ende von Eurem Debütalbum „Angel’s Necropolis“ anknüpft. Auch musikalisch erinnert mich Euer neues Album eher an das erste als an „The Unspeakable„, obwohl einige der dort eingeführten Veränderungen an Eurem Sound immer noch hörbar sind. Der Chor am Ende von „Subicio“ mit seinen „Alpha Omega“-Gesängen scheint sogar eine direkte Referenz zu „Thin Lines Of Broken Hopes“ zu sein. Habt Ihr es von Anfang an so geplant, dass „The Unspeakable“ nur eine Art Zwischenspiel sein sollte, bevor Ihr beginnt an der eigentlichen Story weiterzuarbeiten?

Als wir anfingen an „The Unspeakable“ zu arbeiten, merkten wir, dass wir uns schon sehr lange mit diesem Thema beschäftigt hatten. Als wir mit „Angel’s Necropolis“ auf Tour waren, hörten wir einiges an H.P. Lovecraft Material, gelesen von einem schwedischen Autor, der unglücklicherweise nicht mehr unter uns ist. Wir stehen alle auf Horror-Literatur und -Filme, also dachten wir uns: „Lasst uns die andere Sache für eine Weile zurück lassen und etwas in diese Richtung machen.“ Aber natürlich haben wir immer daran gedacht, was als nächstes passieren könnte, nach der Antithese zu Milton’s „Paradise Lost“ auf „Angel’s Necropolis“, wo wir tatsächlich Gott getötet hatten. Wir wussten also, irgendwie müssen wir dort anknüpfen. Teilweise konnten wir, als wir „The Unspeakable“ schrieben, das Thema auch nicht richtig los lassen. Wir haben immer wieder Referenzen zu dieser Story gesehen, obwohl wir uns zu diesem Zeitpunkt eigentlich mit einer Art Hommage an einen Romanautor beschäftigten. Als „NOTO“ entstand, folgten wir außerdem der Eingebung des Augenblicks und dachten oft einfach „ah, das ist der Nachfolger zu diesem Song von „Angel’s Necropolis““ oder „hier könnten wir etwas ähnliches hinzufügen, das wir auf dem ersten Album gemacht haben“. Der „Alpha Omega“-Part, den Du erwähnt hast, ist für uns definitiv einer von diesen Teilen, der beide Alben miteinander verknüpft.

Gott ist das Alpha und das Omega, aber wir haben das Thema ein wenig umgedreht. Das Alpha repräsentiert außerdem den Anfang und das Omega das Ende, wir sehen wohin sich die Welt gedreht hat. Jehova, der Sohn des nun toten Gottes ist der König des Thrones in der Hölle. Alles wurde verdreht und ins Gegenteil verkehrt und nun wurde enthüllt, wo das wahre Böse liegt. Man muss nur die Bibel lesen um Sachen zu finden wie Sklaverei, Frauen wie Tiere zu behandeln und andere offensichtlich schlimme Dinge. „Ich bin das Alpha und das Omega“ bezieht sich also auf eine Idee des Luziferianismus. Luzifer ist in Wirklichkeit nicht der Teufel, sondern ein Repräsentant des Lichts und des wahren Guten. Wissen, statt Aberglaube und Furcht.

Ihr habt auf „The Unspeakable“ sogar ein anderes Logo verwendet. Wie kam es dazu? Habt Ihr das auch aus diesem Grund so gewählt?

Der Typ, der alle drei Bandlogos kreiert hat, war ein und die selbe Person. Wir haben das Logo auf dem zweiten Album geändert, weil wir storytechnisch tatsächlich in eine andere Richtung gegangen sind. Allerdings war nicht unbedingt geplant, jetzt wieder das alte Logo zu verwenden, da wir das andere sehr gerne mochten. Es erinnerte uns an Bands wie COVEN, die Ästhetik von Bands aus den Sechzigern und Siebzigern. Als wir dann am neuen Album arbeiteten, dachten wir, dass wir eine offensichtliche Verbindung zwischen „Angel’s Necropolis“ und „NOTO“ schaffen müssen, und kehrten zum alten Logo zurück.

Für die Single mit Cover Songs von FRANCOISE HARDY („Song Of Winter“, Anmerk. d. Verf.) haben wir sogar ein drittes, wiederum komplett anderes Logo verwendet, das einfach den Spaß widerspiegelt, den wir beim Kreieren der Platte hatten. Wir liebten diese Songs einfach und hatten sie sehr lange in unserer Tourbus-Playlist. Da in fast jedem Review und jedem Interview diese andere Band aus der Stadt ganz in der Nähe erwähnt wird (gemeint sind GHOST, die aus Linköping stammen, was nur 50km von der Heimatstadt von YEAR OF THE GOAT, Norrköping, entfernt liegt, Anmerk. d. Verf.) und sie relativ viel Art Deco bzw. eine sehr übertriebene Version davon verwenden, dachten wir, wir spielen ein wenig mit den Vergleichen zwischen den beiden Bands. Wir haben für diese Single ebenfalls Art Deco verwendet und sogar den selben Typen für ein Lyric-Video engagiert, der auch bereits für sie eines gemacht hatte.

Pope (ganz rechts) mit YEAR OF THE GOAT

Lass uns noch einmal ein wenig über „NOTO“ sprechen. Ich finde, die Songs haben einen noch stärkeren Southern Rock-Einfluss als vorher. Thomas‘ Stimme hat irgendwie noch mehr Soul, einige Blues- und sogar Funk-Einflüsse sind deutlich heraushörbar und vor allem klingen die Chöre dieses Mal deutlich nach Gospel. Würdest Du dem zustimmen, und wie kam es, dass diese Einflüsse gewachsen sind?

Cool, dass Dir das aufgefallen ist. Wir haben wirklich viel darüber nachgedacht, Gospel hinzuzufügen. Auf der Release-Show in unserer Heimatstadt hatten wir sogar ein paar Background-Sänger, wunderschön gekleidet als so etwas wie ein düsterer, satanischer Chor. Sie sahen echt toll aus, obwohl ich wünschte, sie hätten mehr Seide getragen, damit sie wie eine antichristliche Version baptistischer Sänger aus den Südstaaten wirken. Wir spielten mit der Gospel-Idee, da es um eine gute Nachricht geht. Die gute Nachricht, dass der böse König tot ist – lang lebe der neue König.

Als wir die Details des Albums herausarbeiteten tauchte das Bild der Gospel-Kirchen in den US-amerikanischen Südstaaten in unseren Köpfen auf, genauso wie das von anderen verrückten christlichen Bewegungen, wie beispielsweise der Pfingstbewegung. Wie hatten ein großes, altes Storyboard, auf das wir Zeug klebten, dass wir im Netz fanden, wie eine Collage, um die komplette Story zu skizzieren.

Die erste Single „Avaritia“ hat einen coolen Spaghetti-Western-Vibe, vergleichbar mit „Black Sunlight“ vom letzten Album. Seid Ihr Morricone-Fans oder wie kam es dazu?

Grundsätzlich hören wir eine Menge verschiedener Musik, alle von uns. Diesen Song hat Jonas geschrieben, der fast ein Gründungsmitglied der Band ist, an der ersten EP beteiligt war und dann 2016 wieder eingestiegen ist. Aber wir haben viele verschiedenen Einflüsse, die sich über viele Jahrzehnte erstrecken, also lassen wir der Kreativität einfach freien Lauf und schauen, wohin es uns treibt und am Ende entscheiden wir, ob wir das entstandene behalten oder nicht. Dieser Teil des Songwritings ist also tatsächlich nicht so durchdacht, im Vergleich zu den Texten und der Story dahinter, wo wir einfach sehr viel Spaß daran haben Verbindungen zu finden, fast schon göttlich inspiriert. (lacht)

In der Vergangenheit hattet Ihr längere Tracks auf Euren Alben, die an ihrem Ende auf eine repetitive, fast schon hypnotische Instrumentierung setzten, z.B. „Riders Of Vultures“ oder „Thin Lines Of Broken Hopes“. Es klingt fast, als ob Ihr Euch in eine Art Trance spielt. Wie erschafft Ihr solche Songs? Entstehen sie als Ergebnis einer spontanen Situation im Proberaum, oder entscheidet Ihr tatsächlich, dass ein Song so ein Finale benötigt?

Meistens kommt eine Menge des Riffings und der Songideen von Thomas (Sabbathi, Gitarrist und Sänger, Anmerk. d. Verf.). Er bringt sie also ein und wir fangen an zu jammen und daran zu arbeiten. Da gibt es bestimmte Riffs die fast schon zu uns sprechen und es fühlt sich so an, als ob sie einfach dort hin gehören. Manchmal sagt Thomas dann: „Wir müssen diesen oder jenen Teil überarbeiten.“ Ich denke mir dann: „Warum???“ Aber wenn wir dann anfangen zu jammen merke ich, dass er eigentlich Recht hat.

Was „Riders Of Vultures“ angeht, kann ich mich erinnern, dass wir im Studio saßen und eigentlich schon so gut wie alles aufgenommen hatten. Dann hörten wir aber in den Zwischentönen eine Art Melodie und fingen an, sie ebenfalls aufzunehmen. Je mehr Harmonien wir hinzufügten, desto mehr Zwischentöne hörten wir. Beispielsweise kannst Du dort einige hohe Frauenstimmen hören, die eine Phrase aus den „Das Omen“-Filmen klauen, die ich wirklich sehr mag. Ich hörte diese Phrase schon bevor wir sie aufnahmen, da die Zwischentöne sie bereits spielten.

Ich denke eigentlich die ganze Zeit, dass die Riffs oder generell die Musik, die wir hinzufügen immer nach mehr verlangen, als ob es außerhalb unserer eigenen Kontrolle liegt.

2016 habe ich Euch in einem kleinen Club in Hamburg live gesehen, zusammen mit OMNIUM GATHERUM, DRACONIAN und OCEANWAKE. Ihr kamt erst kurz vor Beginn des Einlasses in einem kleinen Van an der Location an. Ich fragte mich selbst, wie Ihr eigentlich Touren wie diese durchsteht, die vermutlich deutlich fordernder sind, als eine Nightliner-Tour, besonders weil Ihr all Euer Equipment selbst transportieren müsst, selbst auf- und auch wieder abbaut. Wollt Ihr Euch da nicht spätestens nach zwei Tagen gegenseitig auf’s Maul hauen?

Zum Glück nicht. (lacht) Ich erinnere mich an diese Show. Wir hatten einen Schneesturm in Schweden, deshalb waren wir echt spät dran. Als wir endlich aus dem Sturm heraus kamen, fing die Sonne plötzlich an zu scheinen, es schneite nicht mehr, nicht mal die Straße war nass. Da wir aber sehr langsam durch den Sturm fahren mussten, waren wir plötzlich ziemlich in Eile, weil wir ja immer noch in Schweden waren, noch durch ganz Dänemark fahren und die Fähre nach Deutschland erwischen mussten.

Mit einer Menge Humor stehst Du aber auch solche Dinge durch. Auf dieser Tour fuhren wir einen kleinen Van, das meiste unseres Equipments befand sich aber im Nightliner mit den anderen Bands, daher war das für uns eine der angenehmsten Touren, weil wir unsere eigenen Schlafquartiere buchen konnten. Keine exzellenten Hotels, aber ausreichend und nahe an den Venues. Außerdem waren wir Teil eines Packages und mussten nie ganz zum Schluss spielen, wir waren also relativ früh fertig. Das einzig schlechte war, dass absolut jeder im Van Magen-Darm-Grippe bekam. Aber immerhin waren wir, als es am schlimmsten war, in einem sehr guten Hotel in Ungarn. Wir hatten dermaßen Glück, dass wir da nicht in einem Nightliner unterwegs waren.

Auf der Tour danach reisten wir in einem Nightliner mit THE ORDER OF ISRAFEL, das war auch gut. Aber möglicherweise bevorzuge ich die kleinere Variante: Nur die Jungs in einem Van, man muss nicht das ganze Zeug schleppen und man kann vor und nach der Show in ein Hotel gehen, vielleicht duschen, statt einfach nur da zu sitzen, sich dreckig zu fühlen und zu warten, warten, warten.

Also vermute ich, da Du erwähntest, dass diese Tour eigentlich sogar eine Eurer besten war, dass die Umstände auf Tour nicht der Grund für die Wechsel im Line-up waren. Von der Besetzung auf „The Unspeakable“ sind ja nur noch Thomas und Du übrig geblieben.

Nein, es sind einfach nur die manchmal schwierigen Lebensumstände, die wir bewältigen mussten. Auf „Angel’s Necropolis“ hatten wir Per an der Gitarre und für ihn war es einfach die familiäre Situation nach der Tour. Es war hart für ihn, weg zu sein. Wir sind nicht in der Situation, dass wir einfach sagen könnten: „Hey, lasst uns auf Tour gehen!“ Wir haben alle Verpflichtungen, auf verschiedenste Weisen. Wenn wir also auf Tour gehen, müssen wir uns sehr stark darauf konzentrieren und natürlich müssen wir auch einen Preis dafür bezahlen. Ich denke das ist auch, was nach der letzten Nightliner-Tour passiert ist. Es ist nicht so, dass wir in irgend einer Weise uneins waren.

Es begann mit Don, dem Gitarristen, der die Band aus familiären Gründen verlassen musste. Jeden Moment außerhalb von Arbeit und familiären Verpflichtungen stecken wir normalerweise in die Musik. Das sorgt natürlich für eine Menge Anspannung bei den Leuten. Fredrik, unser Drummer, erkannte nachdem er die Drums für „NOTO“ aufgenommen hatte einfach, dass es sich für ihn nicht mehr richtig anfühlte, also brauchte er eine Pause. Zum Glück haben wir eine Menge Menschen um uns herum, mit denen wir bereits in verschiedenen Bands spielten. Leute zu finden, mit denen wir gut klar kommen ist also nicht all zu schwer. Und ich weiß, wenn wir echt Probleme hätten, könnte ich Fredrik jederzeit fragen, für ein paar Gigs wieder das Schlagzeug zu übernehmen.

Bei der Release-Show für das neue Album in unserer Heimatstadt Norrköping haben wir fast alle ehemaligen Bandmitglieder wieder getroffen, es gab Umarmungen und jeder sagte den anderen, wie sehr er sie vermisst. Erwachsene Männer, die emotional werden, wenn sie ein paar Bier getrunken haben – diese Geschichte. (lacht)

Wie sehen Eure Tourpläne für das neue Album aus? Können wir eine Headliner-Tour erwarten, zumindest für Europa?

Wir prüfen das gerade. Wir haben bereits einige Festival-Geschichten in Aussicht für den nächsten Sommer. Dieses Jahr im Frühling haben wir einen neuen Booking-Deal abgeschlossen, hatten aber seitdem noch nicht wirklich vereinbart, was wir tun wollen. Wir hoffen, etwas für das nächste Frühjahr zusammen zu bekommen, aber es ist noch nichts sicher. Aber natürlich hoffe ich, dass es klappt.

Es war ein großartiges Gefühl, auf der Release-Show wieder zusammen zu spielen. Wir hatten außerdem einen Gig in Göteborg im Mai, der auch wirklich cool war, weil das Album zu diesem Zeitpunkt gerade fertig geworden war. Es fühlte sich wie eine Befreiung an, einfach in den Proberaum zu gehen und ein paar Songs zusammen zu spielen.

Lass uns zum Schluss noch einmal das Thema wechseln: Ich bin ein wenig über Eure Zahlen bei Spotify gestolpert. Es ist ziemlich offensichtlich, dass die Songs von „Angel’s Necropolis“ die meisten Plays bekommen. Was denkst Du, ist der Grund dafür? Für mich ist das Material auf „The Unspeakable“ mindestens so stark wie das auf dem Vorgänger. Beachtest Du die Zahlen auf solchen Portalen überhaupt und was sind Deine Gedanken dazu?

Ich habe diese Zahlen auch gesehen und beachte sie durchaus. Persönlich mag ich beide Alben, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise und natürlich gibt es auch Songs von „The Unspeakable“, bei denen ich mir wünschte, sie würden die Liste anführen. Ich erinnere mich, dass „For The King“ dort auf dem ersten Platz lag, aber ich bin mir nicht sicher, ob das daran liegt, dass es wirklich der beliebteste ist oder daran, dass es der erste Song auf dem Album ist und die Leute sagen „ok, das ist echt Kacke“ und danach einfach weiter ziehen. Ich habe also keine Idee, was wirklich der Grund dafür ist. Aber ich habe mich sehr gefreut, dass die ersten zwei Singles von „NOTO“, die wir als Videos veröffentlicht haben, jetzt auch auf der Liste auftauchen.

Aber ja, auch ich habe mir Gedanken darüber gemacht, warum Songs von „The Unspeakable“ es nie auf die „Meistgespielt“-Listen geschafft haben.

Naja, ich fand immer, dass „The Unspeakable“ eher eine Art „Grower“ ist. Man muss es sich ein paar mal anhören und sollte das auch am Stück tun und sich nicht nur ein paar Songs heraus picken. Möglicherweise könnte das einer der Gründe sein.

Ich denke diese Vermutung ist so gut wie jede andere. Aber ja, wir wuchsen mit Alben auf, besonders Konzeptalben. Ich bin wohl einer der wenigen Menschen, der heute noch am Leben ist und begeistert von „The Elder“ von KISS war, weil sie dort wirklich etwas anderes versuchten. In unserer Jugend holten wir einfach das Vinyl aus der Hülle, setzten uns hin und hörten die komplette Seite, da es ja auch nicht so einfach war zwischen den Songs hin und her zu skippen, wie heute. Man hat also die komplette Platte durch gehört und hat das Booklet und die Lyrics wieder und wieder gelesen. Ich habe bestimmt drei oder vier Monate lang dasselbe Album gehört. Zum einen deshalb, weil ich es mir einfach nicht leisten konnte, so oft neue Alben zu kaufen. Andererseits aber auch, weil ich nicht zu einem anderen Album wechseln wollte, bevor ich nicht wirklich „durch“ mit dem anderen war. Das ist also, woher wir kommen und der Grund warum wir Alben machen, die als Alben gesehen werden sollten, als Ganzes.

Vielen Dank für dieses Interview – ich hoffe wir sehen uns bald auf Tour!

Danke Dir ebenfalls. Und ich war tatsächlich der einzige, der GHOST erwähnt hat. Du bist ein verdammtes Genie. (lacht)

Quelle: Interview mit Pope / Year Of The Goat
07.10.2019

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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