IX. Wave Gotik Treffen

Konzertbericht

Konzert vom 2000-06-09 | , Leipzig

– Samstag, der 10. Juni – Nachdem ich mit einem riesen Sonnenbrand aufgewacht bin, da ich es vorgezogen hatte, im Freien zu schlafen, ohne die aufsteigende Sonne zu bedenken, machte ich mich auf den Weg in eine der Agra Hallen. Vorher sah ich mir allerdings die Merchandise Zelte etwas genauer an. Es war schon phänomenal, wieviele interessante Dinge erworben werden wollten, zumal die Preise für Festivalverhältnisse eher moderat waren. Von der Kaufwut gepackt, zückte ich schon die Brieftasche, verschob den Erwerb der begehrten Ware aber auf Montag, um den Kram nicht unnötig rumschleppen zu müssen… was im Nachhinein gesehen natürlich ein Fehler war. Als ich in die angenehm kühle Halle kam, war der Auftritt von Scheitan gerade in den ersten Zügen. Trotz, oder vielleicht gerade wegen der strahlenden Sonne fand sich mehr Publikum ein, als ich erwartet hatte. Während des gelungenen Auftritts von Scheitan nahm die Zahl der Anwesenden stetig zu, was zum einen auf die recht überzeugende Darbietung von Scheitan („boah, wer issn das auffa Bühne ?“) zurückzuführen war, und zum anderen auf die Tatsache, dass in wenigen Minuten Agathodaimon auftreten würden. Diese verbleibenden Minuten versuchte ich zu nutzen, um ein freies Sumpfloch für die Körperpflege zu ergattern und ein wenig der „reichlich vorhandenen“ vegetarischen Kost zu suchen. Nachdem ich mich also überzeugt hatte, was von der Ankündigung zwecks guter Auswahl nichtfleischlichen Essens zu halten war, machte ich mich wieder in die Halle. Ich staunte nicht schlecht über die Menschenmenge, die sich eingefunden hatte, um Agathodaimon zu bejubeln. Es war mir ja nicht entgangen, dass sie sich einen gewissen Bekanntheitsgrad erspielt hatten, aber ich hätte nicht gedacht, dass sich dermassen viele Zuschauer einfinden würden. Die Jungs von Agathodaimon hat es sichtlich gefreut und sie wussten durch eine gelungene Auswahl ihrer Songs die Audience bestens zu unterhalten. Mein persönlicher Höhepunkt war mal wieder „Tristetea Vehementa“ – ist er aber eigentlich immer. Recht mutig zeigte sich Sänger Frank, als er sich nach dem letzten Song kurzfristig entschied, mit Anlauf ins Publikum zu hechten. Es sah zwar von weiter hinten nicht so aus, aber scheinbar hatte ihn doch jemand aufgefangen, wie ich mich etwas später versichert habe. Laut Running Order war nun Old Man´s Child an der Reihe. Nach den T-Shirts der Festivalbesucher zu schliessen, waren nicht wenige an diesem Auftritt interessiert… und es wurde tatsächlich immer voller und voller in der Halle. Da ich es hasse, mir die Beine in den Bauch zu stehen, um zu sehen, dass nichts passiert, habe ich mich auf die Wiese vor der Halle verzogen. Nach etwas mehr als 30 Minuten Wartezeit gab ich es auf zu warten und bin ziemlich angenervt zum „Melodic-Death Zelt“ gelaufen, wo ich endlich mal Third Moon live sehen konnte. Es war schon fast eine Schande, wie wenige Besucher sich im Zelt eingefunden hatten und es stattdessen vorzogen, (vergeblich) auf OMC zu warten. Third Moon legte trotzdem eine erstklassige Show hin. Besonders die neueren bzw. melodischeren Songs wurden von den Anwesenden gut aufgenommen, während die schnelleren Stücke an den meisten eher vorbeizurauschen schienen. Nach und nach wanderten immer mehr aus der Halle ab, um sich anzusehen, was im Zelt noch so passiert, da statt OMC Enslaved auftraten. Leider ist es nicht rechtzeitig zu mir vorgedrungen, dass Vikinger vorgezogen wurden – schade, vielleicht ein anderes Mal. Nachdem Third Moon unter heftigem Applaus die Bühne verlassen hatte, war der Weg frei für Primordial. Auch wenn sich inzwischen ein Grossteil des bei Third Moon anwesenden Publikums wieder verabschiedet hatte, liessen sich Primordial davon eher wenig beeindrucken. Die Jungs gingen mit phänomenal guter Laune an die Sache ran. Bereits zu Anfang heizte Averill dem verbliebenen Publikum kräftig ein und flitzte auf der Bühne hin und her. Nachdem ich mir zwei der ganz ordentlichen Songs angehört hatte, trieb mich erneut der Hunger aus dem Zelt.

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29.06.2000

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