Annihilator - Metal II

Review

Kürzlich kündigte Jeff Waters an, den Backkatalog seiner Band ANNIHILATOR in den kommenden Jahren neuaufzulegen. Damit sollen insbesondere die Platten wieder verfügbar werden, die seit einer halben Ewigkeit ausverkauft und auf keinem Streamingdienst zu finden sind. Doch, bevor es damit losgeht, steht dieser Tage „Metal II“ ins Haus. Eine zumindest in Teilen neuaufgenommene Version des Albums „Metal“ aus dem Jahr 2007.

„Metal II“ wirbelt die Tracklist durcheinander

Die Gitarren- und Bassspuren hat Waters hierfür nicht angetastet. Ebenso bleiben die zahlreichen Gastbeiträge des Originals auf „Metal II“ erhalten. Bei der Tracklist wiederum hat sich einiges an der Reihenfolge getan.

„Chasing The High“ steht nun am Anfang der Platte. Der ursprüngliche Opener „Clown Parade“ befindet sich auf „Metal II“ im letzten Drittel. Auch ansonsten tönen die Songs in komplett anderer Reihenfolge aus den Boxen. Außerdem fällt „Operation Annihilation“ mit ARCH ENEMY-Gitarrist Michael Amott komplett hinten rüber. Als Waters eines Tages die Daten seines Arbeitsrechners auf einen neuen PC übertrug, gingen die Spuren des Songs verloren.

Ein paar Cover gefällig?

Zum Ausgleich gibt es das EXCITER-Cover „Heavy Metal Maniac“, das zuvor ausschließlich als Japan-exklusiver Bonustrack von „Metal“ zu hören war. Obendrauf legen ANNIHILATOR ihr VAN HALEN-Cover „Romeo Delight“, das bislang nur auf dem selbstbetitelten Album der Thrasher aus dem Jahr 2010 erschien.

Den größten Unterschied zur ursprünglichen Platte stellt aber das Line-up von „Metal II“ dar. Statt Dave Padden und Mike Mangini übernehmen diesmal Stu Block und Dave Lombardo den Gesangs- beziehungsweise Schlagzeugposten. Beide nahmen ihren Spuren für das Album in recht kurzer Zeit und mit wenigen Takes auf, um der Platte eine gewisse Spontaneität zu verleihen. Die Rechnung geht voll auf. Verglichen mit den ANNIHILATOR-Platten jüngeren Datums klingt „Metal II“ deutlich roher und ungehobelter.

ANNIHILATOR lassen handwerklich nichts anbrennen

Dass Block und Lombardo zudem fantastische Leistungen erbringen, versteht sich von selbst. Beide sind Meister ihres jeweiligen Handwerks. Ob man die neuen Versionen der Songs nun den Originalaufnahmen vorzieht, bleibt aber absolut Geschmackssache. Schließlich erledigten Padden und Mangini auf „Metal“ ebenfalls einen hervorragenden Job.

Zum Kickstart der anstehenden ANNIHILATOR-Reissues ist „Metal II“ definitiv eine coole Aktion. Waters mit so prominenten Mitmusikern auf einer Platte zu hören, ist ein wahres Fest. Unterm Strich bleibt aber nicht mehr als eine mit recht viel Aufwand aufgezogene Neuveröffentlichung von bekanntem Material. Ob es das wirklich braucht, muss jeder Fan für sich selbst entscheiden. An der Qualität der Platte gibt es aber nichts zu meckern.

11.02.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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